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Rallye Bamberger Land in Scheßlitz – 43. Gesamt

am vergangenen Samstag standen wieder einmal als Team Roos/Winkler in der Starterliste. Um es vorweg zu nehmen - es war super wieder einmal als "alt-eingespieltes-Team" am Start zu stehen und hat auch gleich wieder hervorragend harmoniert. Gut gelaunt trotz nebligen, nasskalten Wetter gingen wir ans Werk. Papierabnahme um 7:00 Uhr, technische Abnahme um 7:30 Uhr - alles klappte wie am Schnürchen. Schon beim Aufschrieb ließ sich erahnen, dass die heutige Veranstaltung eine Herausforderung werden wird.

Die Strecken wären schon im Trockenen sehr anspruchsvoll gewesen, aber im Nassen war es teilweise schon „kritisch“. Im Gegensatz zu anderen Rallyes führte der Streckenverlauf teilweise über Wirtschaftswege die nicht geteert oder betoniert waren. Hier waren viele Wege 2-spurig gepflastert mit einem Rasenstreifen in der Mitte. Es gab teilweise Passagen mit Rasengittersteinen, die schon ohne das Dreck darüber liegt bei Regen sehr rutschig sind. Dann  kam noch das Cutten der Kurven hinzu, so dass(nachdem der ganze Trott an Rallyeautos drüber gefahren war) die Kurven mit einer „Schmierseife ähnlichen Schicht“ bedeckt waren.

Am Start zu WP 1 hatten wir schon die erste Hürde zu nehmen - es ging über einen Feldweg im Dreck an dem morgens schon einige auf dem Weg zum Abfahren stecken blieben. Als wir nun endlich am Rundkurs starten konnten, wickelten die ersten 100m nur die Reifen bis der Dreck abgefallen war. Wir starteten Verhalten, jedoch nicht langsam und markierten eine Zeit die im Mittelfeld lag. Hier führte die Strecke noch über "normale Wirtschaftswege und eine gesperrte Landstraße was zum Einstieg um sich an die nassen Bedingungen zu gewöhnen gut war. Meine Rechnung, es mit neuen Semislicks anstatt Regenreifen zu probieren, da mein Wetterbericht trockenes Wetter am Nachmittag vermeldete, ging allerdings leider nicht auf - wir hatten bis auf eine WP immer nasse Straßen.

Die schnelle WP2 bei der die Passagen mit dem "Grün" in der Fahrbahnmitte, umrandet von Bäumen und Felsen zu bewältigen war, meisterten wir ohne Fehler recht ordentlich. Der Rundkurs WP3 mit einer schnellen Schotterpassage im Waldstück hatte es in sich. Hier gab es viele rutschige Stellen, Kurvenkombinationen und einige Bremspunkte bei denen man ordentlich Speed reduzieren musste. Unsere Zeit lag auch hier im vorderen Mittelfeld, so dass wir mit dem bisherigen Verlauf ganz zu Frieden waren. Nach dem Sammelpark kam unsere Beste WP an diesem Tag, WP1 = WP4 konnten wir endlich mal auf abtrocknender Strecke fahren. Schon lief es auch richtig gut, hier markierten wir die 36. Zeit - 16 Sekunden schneller als im ersten Durchgang. Diese Wetterbedingungen hätte ich mir für den Rest der Rallye gewünscht, jedoch tat mir an diesem Tag das Wetter diesen Gefallen leider nicht.

Am Start zu WP5 = WP2 - ihr wisst schon die mit dem "Grün in der Fahrbahnmitte" - regnete es im Strömen. Hier verpasste ich nach einer 500m-Geraden etwas den Bremspunkt, musste zu schnell in die langgezogene Rechtskurve und rutschte prompt auf dem Schlamm gerade aus. Zum Glück kamen wir kurz vor dem Abhang zum stehen und konnten mit durchdrehenden Reifen zurück auf die Strecke. Dies hat natürlich wieder Zeit gekostet, jedoch hatten wir die Situation ohne Kratzer überstanden.

Zum Abschluss galt es nochmals WP3 = WP6 den rutschigen Rundkurs zu bewältigen. Auch hier öffnete der Himmel wieder die Schleusen. Es galt wieder 2 Runden + Ausfahrt(somit 2,5 Runden) zu meistern, also 3x die schnelle Schotterpassage im Wald. Als ich in der 2. Runde den Kurveneingang in den Schotter etwas zu weit Rechts erwischte, kamen wir ins Schlingern. Ich konnte gerade noch rechtzeitig vor dem Wald das Auto wieder stabilisieren - dies ergab einen gewaltigen Adrenalinschub... Nun war die Luft endgültig raus und ich beschloss nur noch unbeschadet ins Ziel zu kommen. Leider kostete dies ca. 30-35 Sekunden, jedoch hätte mehr Risiko lediglich Platz 6 statt 7 in der Klasse und in der Gesamtwertung vielleicht 8-10 Plätze nach Vorne ausgemacht. An diesem Tag stehe ich zu meiner Entscheidung, einen Totalschaden wollte ich dafür nicht riskieren.

Das Resümee dieser Rallye fällt trotzdem positiv aus. Ein ganz dickes Lob geht an Tobi an dieser  Stelle, der sich trotz dessen, dass ihm Übel war, den ganzen Tag durchgebissen hat und stets auf den WP's voll da war!