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Wenn eine Zielankunft fast schon ein Sieg ist...

 

letzten Samstag stand die Rallye Bamberger Land in Scheßlitz wieder mal an. Hier gibt es jede Menge gute als auch weniger gute Erinnerungen - will heißen bereits beinahe Klassensiege aber auch 2011 der Unfall. Im vergangenen Jahr, war es die letzte Rallye im BMW E30 bevor dieser verkauft wurde.

 

Das Wetter zeigte sich leider wieder einmal von seiner schlechtesten Seite - die ganze Woche bis Samstagmorgen teilweise starke Regenfälle. Schon beim Aufschrieb ließ sich erahnen, dass die heutige Veranstaltung "sehr anspruchsvoll" werden wird. Gerade bei diesem Wetter ist ein Rallyeauto mit Heckantrieb eine Herausforderung, macht aber auch Spaß an Stellen, an denen man quer fahren möchte.

 

Die Strecken sind bereits bei trockenen Bedingungen nicht "Ohne", kurzum es wurde zu einer sehr rutschigen Angelegenheit. Die aufgeweichten Strecken wurden durch massive "Cuts"(=Schneiden der Kurven) insbesondere durch die Allradler und dadurch bedingten Dreck auf den Wegen in ein wahres Schlachtfeld verwandelt. Die Wirtschaftswege sind hier teilweise nicht geteert oder betoniert, viele Wege sind nur 2-spurig gepflastert mit einem Rasenstreifen in der Mitte. Es gab teilweise Passagen mit Rasengittersteinen, die schon ohne das Dreck darüber liegt bei Regen sehr rutschig sind.

 

Es wurde als WP1/4 wie vor zwei Jahren der Zuschauerrundkurs mit Sprungkuppe gefahren - exakt die gleiche Strecke wie damals bei meinem Abflug. Dies hatte den Vorteil, dass ich zumindest wusste, wo ich aufpassen musste was auch gelang. Wir fanden uns gut mit den Bedingungen zurecht und markierten hier die 29. Zeit - also durchaus im vorderen Drittel des Feldes.

 

Die WP2/4 war die schwierigste Strecke, hier ging es durch Waldstücke auf besagten Wegen und das Ziel war nur nicht von der Strecke zu rutschen. Kaum hatte man die Rechtskurve irgendwie gemeistert, ging es über in die nächste Linkskurve die ebenfalls vor Schlamm auf der Strecke nur zu erahnen war. Auf WP2 brach dann in einem Waldabschnitt auch das Auto links aus und geriet ins Schlingern. Beim Abfangen des "Slights" traf ich wohl seitlich mit dem rechten Hinterrad die Kante einer gepflasterten Spur, schaffte es jedoch das Auto wieder einzufangen. Den Folgeschaden an der Hinterachse(das Rad hatte nun positiven Sturz) bemerkten wir jedoch erst nach der Rallye im Park Ferme im Ziel.

 

Nun stand als WP 3 ein Rundkurs aus dem letzten Jahr an. Es galt hier 2 Runden + Ausfahrt(somit 2,5 Runden) zu meistern, also 3x eine schnelle Schotterpassage im Wald in der man bis in den 4. Gang schaltet. Das Fahren auf der WP bereitete mir wesentlich mehr Freude, als bei WP2. Nun kam noch ein "Mysterium" das wohl jedem/r Co-Piloten/in einmal in seiner Laufbahn passiert ins Spiel. Anstatt 2,5 Runden drehten wir 3,5 Runden - Bonusrunde quasi, weil es gerade so schön war... aber auch das vor uns startende Team Weidlich/Minery in unserer Klasse drehte die Ehrenrunde. Im Sammelpark bemerkten wir jedoch den Mistake, denn ohne Überholvorgang erreichte das hinter uns gestartete Team die Zeitkontrolle!

 

Für die zweite Sektion(=Durchgang) nahmen wir uns vor Spaß zu haben, den Zuschauern eine gute Show zu bieten und einen fehlerfreien Turn zu zeigen was auch gelang. Am Ende reichte es zu einem 4. Platz von 5 Startern in der Klasse und im Gesamtklassement zu Rang 54.

 

Die fiktive Rechnung ohne Bonusrunde hätte so für Platz 30-35 Gesamt und in der Klasse zu Rang 3 gereicht. Dennoch von den Zeiten bei diesen Bedingungen wäre der Rückstand von ca. 18-20 Sekunden auf Platz 2 nicht so schlecht gewesen. Tja, 2,40 Minuten Rückstand aus der Ehrenrunde waren leider nicht mehr aufzuholen - jedoch lieber an so einem Tag, bei dem sowieso keine Top-Platzierung möglich ist, als dann, wenn ein Klassensieg in der Luft läge.