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Platz 20 von 103 Startern und 5. Von 10 in der Klasse

 

 

bei der Main-Kinzig-Rallye startete ich bereits zum 6. Mal, diesmal mit Mario auf dem "heißen Stuhl". Schon im Vorfeld war klar, es wartet auf uns ein hochkarätiges Starterfeld und insbesondere in unserer Klasse F3b waren alleine 5 Fahrer unter den ersten zehn „Gesetzten“(= Anwärter auf den Gesamtsieg/Top Ten). Wir rechneten uns also nicht wirklich viel aus in der Klassenwertung und hatten zum Ziel ein gutes Gesamtergebnis sowie fehlerfrei zu fahren. Motorsport ist auch immer vom Material und Geldbeutel abhängig und da sind wir nicht auf der „Poleposition“. Das will heißen, man muss seine Chancen realistisch einschätzen um nicht enttäuscht zu werden und mit Platz 5 war das schon so ziemlich das Maximum was ging...

 

Der Wetterbericht sagte wechselhaftes kühles Wetter mit Regenschauern vorher, was auch eintrat. Pünktlich zum Start von Wertungsprüfung(WP)1 ging ein solcher Regenguss nieder und alle Teilnehmer fanden schwierige Bedingungen vor. Es gab wieder die berüchtigte Sprungkuppe und schon hier dezimierte sich das Feld. Alleine in unserer Klasse vielen 2 mit Unfällen, Defekten aus. Wir starteten verhalten aber Fehlerfrei und markierten die 3. Zeit in der Klasse(38 Gesamt).

 

Die WP 2 war für alle neu, hier gab es alles was das Rallyefahrerherz begehrt – eine Wasserdurchfahrt, ein griffiges Stück Schotter und eine Spitzkehre, die man durch Lenken nicht in einem Zug bekommen konnte. Leider hatte unser Aufschrieb einen kleinen Fehler – nach dem Start am Ortsausgang ging es über die Landstraße mit flüssigen schnellen Kurvenkombinationen und bevor man in einen Wirtschaftsweg abbiegen musste, stand da plötzlich eine Strohballenschikane! Ja, ihr ahnt es schon – ich musste zaubern um nicht die Strohballen komplett abzuräumen – irgendwie gelang das auch ohne Verluste. Dies war Mario’s einziger Fehler in der Rallye, an dieser Stelle schon mal ein dickes Lob – gut gemacht heute! Die Wasserdurchfahrt und schmierige Passagen meisterten wir ebenso gut wie das Schotterstück. So und jetzt fange ich an zu Grinsen – genau die Kurve die zurück auf die Bundesstraße führte und nicht durch Lenken bezwingbar war wurde zu meiner Lieblingsstelle der Rallye. Zu schnell drauf zufahren, die hydraulische Handbremse ziehen, Heck kommt und voll auf’s Gas – das war einfach geil!!! Hoffe den Zuschauern hat das genauso gefallen wie mir, Zweitschnellste Zeit(20 Gesamt) in der Klasse, nur 0,3 Sekunden langsamer als Nico im M3 sagt alles.

 

Die WP 3 war eine richtig schnelle und das liegt mir ja immer ganz gut. Es ging hier über Betonstraßen mit Kuppen die man „voll“ nehmen konnte wenn man Vertrauen in den Aufschrieb hatte und auch die Landstraßenpassagen waren sehr schnell. Es lief hier fast Perfekt – wir markierten die drittschnellste Zeit der Klasse und vor allem die 12.(!) Zeit im Gesamt. Der erste Durchgang lief für uns einfach super, hier waren auch widrige Wetterbedingungen was mir immer irgendwie gut liegt.

 

Eine bessere Platzierung verspielten wir im zweiten Umlauf der drei Prüfungen. Die Strecken waren nun trocken und die Konkurrenz mit mehr Leistung konnte dies nun ausspielen. Wir waren zwar auf WP 4 zwölf Sekunden schneller als in WP 1, jedoch legte die Konkurrenz Zeiten von Platz 2 Gesamt bis 19 vor und wir konnten nur die 31. Zeit markieren. Ähnlich war es auf WP 5 – auch hier waren wir 33 Sekunden(!) schneller als in WP 2(nur 31. Zeit Gesamt) und die Konkurrenz in den Top 20.

 

Auf WP 6 konnte ich die gute Zeit von WP 3 nicht ganz wiederholen und war 3 Sekunden langsamer als im ersten Durchgang. Irgendwie war das Vertrauen in den Aufschrieb und einige Aha-Momente aus dem ersten Durchgang aus dieser WP gespeichert und so erreichten wir am Ende doch „nur“ den 5. Rang der Klassenwertung im Ziel. Im Nachhinein wäre mit etwas mehr „Puschen“ vielleicht doch der 4. Platz der Klasse drinnen gelegen, aber ich will mal nicht unzufrieden sein – hätte mir vor der Rallye jemand Platz 5 angeboten, hätte ich sofort ja gesagt und mich tierisch gefreut.

 

Eine Anekdote habe ich noch – in Wächtersbach auf der Rallye sind immer lauter wilde Tiere unterwegs. Schon 2013 sind wir mal mitten in einer Kuhherde beim Aufschrieb auf der Landstraße gestanden. Dieses Jahr hatten wir erneut eine Begegnung dieser Art – auf dem Weg zur WP 6 kam urplötzlich an einem Ortsausgang ein schwarzer Stier den Hang runter und lief auf das direkt vor mir fahrende Auto zu. Wir hielten an und zum Glück trappte das wild schnaufende Tier weiter – da erlebt man immer was! 

 

Ich musste heute leider feststellen, dass die Klasse immer stärker wird und wir wenn es auf die reine Leistung des Autos ankommt, nicht wirklich mithalten können. Vielleicht findet sich doch bis zum Winter eine Möglichkeit, um die Performance zu verbessern. Dies ist halt immer mit Investitionen verbunden die man erst einmal stemmen können muss.

 

Bei 13:36 Uhr sind wir in Aktion: https://www.youtube.com/watch?v=jn3Z_YRdE8w

 

 

Jetzt geht es erst einmal in die Sommerpause bis am 05.09.2015 mit Mario zusammen die Rallye Grünhain(www.mc-gruenhain.de)auf dem Programm steht.