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Freud und Leid liegen sehr eng beieinander...

 
Liebe Motorsportfreunde,
 
dieses Mal habe ich wenig gute Nachrichten von der Rallye Grünhain im Gepäck. Die beste Nachricht zu beginn - Mario und mir ist beim Unfall nichts passiert, uns geht es gut und Blech kann man ersetzen. Nun aber doch von Beginn an ein kleiner Bericht von der Rallye. Die Rallye Grünhain bin ich 2013 noch im BMW E30 zuletzt gefahren und hatte diese in bester Erinnerung. Der Veranstalter hatte von 3 Wertungsprüfungen eine dabei, die in Tschechien gefahren wurde. Dies hatte mich gereizt und den Ausschlag gegeben, sich auf den Weg ins 330km entfernte Grünhain ins Erzgebirge zu machen.
 
Ich wollte eigentlich den "Rost" der Sommerpause abschütteln, um für den deutschen Rallyemeisterschaftslauf der vom 17.-19.09.2015 geplant war, fit zu sein. Zunächst lief alles nach Plan, am Freitag absolvierten wir die Abnahmen um am Samstag ausgeschlafen ohne Stress den Aufschrieb zu erstellen. Hier stellten wir schon fest, dass die Strecken sehr anspruchsvoll waren. Es gab alles von einem Teil mitten durch Gassen in der Stadt, über Plattenwege bis hin zu einer Bergrennstrecke in Tschechien auf Asphalt im Wald. Eigentlich auf dem Papier gute Voraussetzungen für eine richtig tolle Veranstaltung.
 
Auf der WP1 hatten wir einen super Start, die Haarnadelkurven die man nur mit Hilfe der Handbremse nehmen konnten, meisterten wir super, auch die engen Gassen mit zahlreichen aufeinanderfolgenden Kurven klappten ohne Probleme. Nach der Durchfahrt in einer ehemaligen Tankstelle ging es auf einen sehr schnellen Bundesstraßenabschnitt in dem wir mehr als einmal ausgedreht mit 205 km/h unterwegs waren. Nach einer Schikane bogen wir in einen sehr schnellen Abschnitt ein, in dem die Strecke aus zwei betonierten Plattenstreifen mit Graswuchs in der Mitte bestand. Der Aufschrieb stimmte, ich ging ein gutes Tempo bis zu einer Stelle, in der ich dann zu schnell war. Ich möchte nicht darauf eingehen, weshalb dies so kam, das ist eine Teaminterne Sache und bitte deshalb um euer Verständnis.
 
Auf jeden Fall war ich nach einer m langen Geraden zu schnell, um eine etwas engere Kurve in der Schotter auf den Betonplatten lag, richtig erwischen zu können. Ich versuchte noch über eine "geschotterte Ausweichstelle" am Rand die Kurve zu schneiden, jedoch brach das Heck aus. Ich fing den ersten Pendler ab, versuchte den Gegenpendler einzufangen, jedoch hebelte eine Bodenwelle das Auto unkontrollierbar aus und wir tuschierten mit der Front den Graben. Das Auto drehte sich und blieb mitten in der Fahrbahn stehen. Wir konnten beide ohne irgendwelche Blessuren aussteigen und die Zuschauer an der Stelle konnten die nachfolgenden Fahrzeuge zum Anhalten bringen und weiteres Unheil abwenden - Danke an dieser Stelle hier schon einmal.
 
 
Nachdem das Auto aus der Strecke in eine Wiese gezogen war, nahm uns ein netter Zuschauer mit zurück ins Rallyezentrum. Wir mussten bis um 19.00 Uhr warten, ehe wir das Rallyeauto aus der Wiese holen durften. Auch hier war uns ein Landwirt Namens Bernd und die örtliche Feuerwehr von Elterlein behilflich das Auto auf den Anhänger zu laden - Vielen herzlichen Dank für die Unterstützung an dieser Stelle.
 
Es hilft ja alles nichts zu jammern, warum und hätte wäre nutzt nichts mehr - es gilt nach Vorne zu schauen um das Auto wieder fit zu machen und die richtigen Schlüsse aus der Situation zu ziehen, um solche Fehler zu vermeiden. Hoffentlich unterstützen uns auch hier wieder alle tatkräftig, damit wir es irgendwie stemmen können, das Auto wieder Rallyetauglich hin zu bekommen.
 
Bis bald, hoffentlich noch von einer Rallye in 2015...