Rennbericht Haßbergrallye Ebern 2016 PDF 

Klassensieg bei der Haßbergrallye in Ebern

Es ist einfach schön, wieder von positiven Dingen berichten zu können. Ich glaube, ich Grinse mindestens eine ganze Woche lang - ohne Erwartungen zur Haßbergrallye nach Ebern am Samstag angereist und als Klassensieger am Abend wieder abgereist - wie geil!

Doch wie immer, gibt's dazu einiges zu erzählen. Am Montag war geplant, ein Lager an der Hinterachse zu wechseln. Als wir beim Autocenter Wachtelberg in Kürnach jedoch den Achsschenkel ausgebaut hatten, gab es wieder eine unschöne Überraschung. Das Gewinde in dem die Schraube für den Stoßdämpfer befestigt wird(ja, ihr erinnert Euch noch, da war doch was mit dem Unfall im November vor der Rallye Oberland), war ziemlich verhunzt - diesmal am linken Achsschenkel. Als gebranntes Kind, entschied ich sofort "da kommt ein anderer Achsschenkel rein, kein Risiko".

Nun war sie wieder da, die Rallye vor der Rallye! Ich schaffte es noch am Montagabend, einen linken gebrauchten Achsschenkel aufzutreiben. Dieser sollte per Paketdienst bis Mittwoch da sein und es klappte tatsächlich: er wurde am Mittwoch um 12:30 Uhr gebracht. Somit wurden am Nachmittag die Gummilager in den neuen Achsschenkel umgebaut und am Donnerstag folgte der Einbau ins Rallyeauto. Freitag musste dann die Spur neu vermessen werden, auch hier konnte kurzfristig ein Termin vereinbart werden. Abends holte ich den M3 ab und machte eine kleine Probefahrt - alles passte, der Rallye am Samstag stand nichts mehr im Wege.

Dies war jedoch nicht das einzige was so nebenbei auf der To-do-Liste stand. Neu im Team als Co-Pilot begrüßen wir Michael Götz aus Themar, Thüringen. Mit ihm stand am Mittwochabend nach der Werkstatt auch ein gemeinsamer Test mit Aufschrieb üben an um herausfinden zu können, ob es im Rallyeauto harmoniert. Der Test verlief erfolgreich, wir waren uns einig am Samstag Spaß und eine gute Rallye fahren zu wollen.

Für mich hieß es am Samstag um 4:30 Uhr aufstehen und ab nach Ebern - frühzeitige Anreise da mit Pfingstferien-Reiseverkehr zu rechnen war. Pünktlich um 7 Uhr trafen wir uns am Rallyezentrum und erledigten die üblichen Formalitäten ohne Probleme. Unser erster gemeinsamer Aufschrieb klappte auch hervorragend - man merkt, dass Michael als Co-Pilot Routine hat.

Um 12:39 Uhr war es dann soweit, wir starteten in unsere erste gemeinsame Rallye. Um es vorweg zu nehmen - Michael hat einen tollen Job gemacht - es machte richtig Spaß im Auto mit ihm als Co zu fahren! Wir hatten uns zum Start in der Klasse CTC entschieden, für die wir das neue Fahrzeug im Winter auch aufgebaut haben(auch ein Start in unserer "alten Klasse" F3b ist mit dem so konstruierten Auto ist weiterhin möglich). Auf dem Papier waren wir in beiden Klassen ziemlich chancenlos, das Starterfeld in Ebern war sehr hochkarätig besetzt.

Unser Ziel war ja eigentlich sowieso nicht der Klassensieg, sondern Spaß haben, eine schöne Rallye fahen und das Auto heil im Park Fermè am Abend abzustellen. So starteten wir auch verhalten in die Rallye, machten auf WP1 keine Fehler und gewöhnten uns aneinander. Die 3 verschienden WP's(Wertungsprüfungen) kannte ich noch aus den Vorjahren - in 2014 fuhr ich diese Strecken schon einmal. Die erste Prüfung beinhaltete einen Mix aus schneller Landstraße, Feldwegen, Schotterpassage und einem berüchtigten Jump aus einem Parkplatz auf die Landstraße. Hier entschied ich Tempo raus zu nehmen und kein Risiko mit dem neuen Auto einzugehen, es gab hier auch wie jedes Mal einige, die ihr Auto an dieser Stelle kaputt fuhren.

In der zweiten WP ging es über eine ähnliche Kombination der Strecken unter anderem auch durch den Wald auf schmierigen Sträßchen - zum Glück war es trocken. So nach und nach kommt das Gefühl für's Rallyefahren zurück, ich habe sicher noch Stellen, an denen ich im Vergleich zum letzten Jahr "Lupfe", aber es wird. Nun stand die dritte WP an, ein schneller Rundkurs mit Ortsdurchfahrten der auch sehr wellige Feldwege beinhaltete - kurzum eine Herausforderung die richtig Spaß macht. Vor der WP unterhielten wir uns noch mit dem Sieganwärter auf Mitsubishi Evo in unserer Klasse und verkündetem ihm, heute nur Spaß als Ziel zu haben. Als wir in der zweiten Runde des Rundkurses in die "Outlap" auf die Landstraße bogen, sahen wir den Mitsubishi im Feld neben der Straße stehen. Wir beschlossen weiterhin "Safe" zu fahren und nicht auf Zeiten zu achten.

Im zweiten Durchgang galt es die drei Strecken noch einmal zu absolvieren - wir hatten richtig Spaß und konnten ohne Zwischenfälle um 17:30 Uhr ins Ziel fahren. Glücklich parkten wir im Park Fermè als wir erfuhren, dass wir die Klasse gewonnen hätten. Wir glaubten dies erst, als alle im Ziel waren und das Ergebnis amtlich war - unglaublich was der Sport für Geschichten schreibt - ich glaube ihr seht mein Grinsen wie ich dies schreibe.

Ich möchte mich an dieser Stelle wirklich nochmal in aller Form bei jedem Bedanken der uns hilft, diesen Sport überhaupt ausüben zu können. Es ist einfach super wieder dabei zu sein und Rallye fahren zu können. Danke an die Sponsoren, Mechaniker, Helfer und vor allem meinem neuem Co-Pilot Michael - ich freue mich jetzt schon auf die nächste Rallye. Schön zwei Co-Piloten im Team zu haben mit denen es Spaß macht im Auto zu sitzen!

Als nächstes planen wir Ende Juni die Osterburgrallye in Weida zu fahren - zuvor gibt es noch einige Dinge am Auto zu erledigen. Wir sind noch lange nicht auf dem Level wie vor dem Unfall im September 2015. Sowohl mit der Technik am Auto als auch vom reinen Tempo auf der Strecke fehlt da noch einiges. Ziel ist es, Step by Step an die Performance wieder heran zu kommen.