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Platz 2 in der Klasse - aber dann Ausfall auf den allerletzen Metern mit Antriebsschaden

Am ersten Septemberwochenende machte ich mich mit Miriam auf, um die Rallye Grünhain im Erzgebirge zu bestreiten. Ja ihr wisst noch die, bei der letztes Jahr der Unfall mit Totalschaden war. Ziel war es, das Kapitel abzuhacken und eine Zielankunft zu erreichen.

Freitagnachmittag machten wir uns gut gelaunt auf die Reise in Richtung Aue. Die technische Abnahme wird hier immer "zelebriert", es gibt wie beim WM-Lauf eine feste Uhrzeit bei der man dran ist und die Abnahme ist mit Zuschauern, Grillstand usw. am Abend angesetzt. Wir hatten den Termin um 21 Uhr, jedoch mussten wir uns bis 22:45 Uhr gedulden - Grund waren technische Kommissare, die ihren Job sehr genau nahmen und sogar die FIA-Nummer auf jedem Socken einzeln prüften!

 

Samstagmorgen ging es für uns um 7 Uhr los, Bordbuch abholen und Aufschrieb machen. Die Strecken waren für alle neu und wurden erstmalig gefahren - schon hier war uns klar, es wird eine sehr anspruchsvolle Rallye. Pünktlich um 13:20 Uhr rollten wir durch den Startbogen zur 40 minütige Verbindungsetappe zur 1. Wertungsprüfung(WP). Die erste Prüfung gingen wir noch etwas verhalten an, hing auch damit zusammen, dass kurz bevor wir starten sollten eine Unterbrechung wegen eines am Baum gelandeten anderen Rallyeteilnehmers war - den beiden ist zum Glück nichts passiert. Im Erzgebirge sind immer Alleen dabei - hier gilt es immer ein gutes Mittel zwischen schnell und safe zu finden, dennoch die 45. Zeit bei 124 Startern war ok.

Auf WP 2 starteten wir mitten im Ort auf einer gepflasterten Straße, flogen durch einspurige Gassen mit vollem Speed - das machte richtig Spaß, man durfte sich aber auch keinen Fehler erlauben. Es ging dann raus aus dem Ort und über enge Verbindungswege - kurzum ich fühlte mich langsam wohl und hier reichte es für die 36. Zeit im Gesamt. Im Anschluss kam der Zuschauerrundkurs bei dem es 2,5 Runden über holprige Straßen, auch in einem Waldstück und Teilen der Ortschaft zu absolvieren galt. Hier hatten wir einen Mistake, ich hörte eine Ansage von Miriam nicht richtig da das Mikro zu weit vom Mund entfernt war und bis ich sagte nochmal, hatten wir den Abzweig verpasst, mussten zurück setzen und weiter ging’s - dies hat mit Sicherheit mehr als 15 Sekunden gekostet und so mussten wir uns mit der 53. Zeit begnügen. 

Wir beschlossen es im 2. Umlauf besser zu machen, was auch gelang. Ich fühlte mich im Auto immer wohler und auch Miriam hatte richtig Spaß, es passte einfach. Auf WP 4 waren wir 4 Sekunden schneller als auf WP 1, 36. Zeit und auch auf WP 5 konnten wir uns um 3 Sekunden steigern, was die 25. Zeit in der Wertung bedeutete. Wir lagen in unserer Klasse auf Rang 2 und im Gesamten auf Rang 29! Das war schon fast wie in alten Zeiten im 4türigen M3. Der Vorsprung auf den in der Klasse Drittplatzierten betrug über 25 Sekunden und wir wollten die WP 6 einfach ordentlich ins Ziel bringen. Doch schon auf dem Weg zum Start hörte ich ein verdächtiges Geräusch an der Hinterachse. Meine Hoffnung, dass es noch bis ins Ziel halten würde, musste ich auf Runde 1 der letzten Prüfung begraben - es gab krachende Geräusche und ich bremste in einen Notausgang an einem Abzweig im Wald - aus und vorbei es ging nichts mehr! Zum heulen eigentlich, so kurz vor dem Ziel erneut wegen der Technik auszufallen. Die letzten 4 Jahre hatten wir eigentlich selten Defekte, doch diese Saison schon 4 in Folge - es muss doch endlich mal klappen mit der Zielankunft.

Noch Sonntagabend wollte ich das Differential ausbauen um den Fehler analysieren zu können - hier überraschte mich mein Team. Spontan kamen Christian, Tina, Michael und Michèle vorbei um mir dabei zu helfen - das ist einfach Spitze! Morgen geht das Differential gleich zum Spezialisten um in Stand gesetzt zu werden und das kaputte Teil ist auch schon bestellt. Da bei dieser Rallye nicht nur ich einen Antriebsschaden, sondern fast 1/3 der Ausfälle wegen Antriebsschaden war, habe ich auch schon die Stelle an der das Zahnrad gebrochen sein muss, ausgemacht. Künftig werde ich an solchen Passagen einfach etwas raus nehmen um solche Schäden nicht mehr zu riskieren.

Falls alles klappt werden wir am 24.09.2016 eine Rallye anvisieren - ob das die Zwickauer Land oder die Rallye Labertal, oder eine ganz andere Veranstaltung sein wird, steht noch nicht fest. Auch muss das Auto erst einmal fit gemacht werden. Drückt uns die Daumen, dass wir endlich mal wieder durch fahren können - muss doch jetzt mal gut sein!