PDF 

Zielankunft bei der Labertalrallye - Platz 32 Gesamt

Endlich, nach Wochen - sogar Monaten in denen wir durch viele technische Defekte immer wieder aus dem Rennen geworfen wurden, hat es wieder einmal mit der Zielankunft geklappt! Uns ist wirklich ein Stein vom Herzen gefallen, geglaubt haben wir es auch erst, nachdem das Auto im Parcferme stand. 

Tja, es war wie immer vor der Rallye wenn am Auto was zu machen ist, ihr wisst es schon, es wurde alles auf den letzten Drücker fertig. Das Getriebedifferential, welches bei der Rallye Grünhain kaputt gegangen ist, ging per Paketdienst gleich am Montag nach der Rallye zur Instandsetzung zur Werkstatt der Instruktorenbörse, die spezialisiert sind auf Rennsportfahrzeuge. Um wieder dasselbe Übersetzungsverhältnis fahren zu können, musste ich erst einmal ein gebrauchtes Differential das die passenden Teile hat, auftreiben. Gar nicht so einfach wie ich feststellte, doch auch dies gelang noch in Woche 1 nach dem Schaden. In Woche 2 wurde das Differential repariert und sollte freitags bei mir eintreffen, doch leider war das Paket 400 Gramm zu schwer und ging zurück in die Werkstatt. Bis es dann bei mir eingetroffen war, hatten wir Mittwoch, Einbau Test und am Donnerstagabend lief das Auto wieder. 

Diesmal war unser einziges Ziel die Zielankunft, von daher hatten wir auch in der Klasse CTC genannt. Die Konkurrenz bestand ausschließlich aus Allradfahrzeugen - Mitsubishi EVO, Subaru Impreza, Ford Escort Cosworth und Sierra. Uns war eigentlich klar, dass bei 8 km Schotteranteil nicht viel zu holen ist, jedoch wollten wir ohne Druck fahren und wählten nicht wie sonst die Klasse F3b in der mehr Hecktriebler am Start waren. Samstag machte ich mich um 4:30 Uhr auf in Richtung Regensburg, pünktlich um 7:30 Uhr traf auch Michael in Pfaffenberg ein und wir erledigten Papier u. technische Abnahme. Da es sehr neblig war, entschieden wir erst noch einen Kaffee zu trinken um bessere Sicht zu haben, was sich auch als richtig heraus stellte. Die Rallye war top organisiert, 3 WP die nicht weit auseinander lagen und so war dies zeitlich locker zu schaffen. 

Schon beim Aufschrieb war uns klar, die Schotteranteile werden wir nicht auf der letzten Rille fahren - lange schnelle Geraden im Schotter und Bäume in der Anbremszone, wir wollten Safe an diesem Tag fahren. Die restlichen Strecken auf Asphalt waren super, darauf freuten wir uns auch schon richtig vor dem Start. Um 12:50 Uhr ging es los, es stand ein Rundkurs auf Asphalt an, 3 Runden galt es zu absolvieren. Wir starteten verhalten und versuchten auch hier Safe zu fahren, die Strecke hatte viele Kurvenkombinationen und wie sich heraus stellte, ziemliche Belastungen für die Bremse. In der 3. Runde merkte ich schon, dass diese wohl richtig heiß ist - ich vermute im Dunkeln hätte man glühende Bremsscheiben gesehen - wir brachten die WP ohne Fehler ins Ziel und markierten eine sehr gute 28. Zeit im Gesamt. 

Die 2. WP startete in einer Ortschaft, danach ging es über asphaltierte Feldwege in ein langes, schnelles Schotterstück über. Da der Schotter sehr lose war, musste ich schnell hochschalten um mit niedriger Drehzahl ein ruhiges Heck zu haben. Es fühlte sich an wie 2 km Aquaplaning zu absolvieren ohne abzufliegen... ging aber alles gut. Dann stand die 3. WP an - eine ehemalige Strecke des deutschen Meisterschaftslauf 3-Städte-Rallye. Hier starteten wir wieder aus einer Ortschaft raus und bogen dann in gepflasterte Feldwege ein um dann auf einem Hügel über eine Sprungkuppe zu fahren. Allerdings hatten die meisten Fahrer dies als zu riskant hier voll drüber zu gehen eingestuft, auch wir sahen das so. Die Landung war ebenso auf Pflaster, hier lag jedoch jede Menge Dreck und Kies und der Weg knickte leicht nach links ab. Kurzum das Ziel war ankommen, also nahmen wir Tempo raus und hoben nur ganz leicht ab und trotzdem hatte ich ein sehr leichtes Heck nach der Kuppe. Das Schotterstück in dieser WP war ähnlich wie in der WP zuvor, wir sehen unbeschadet das Ziel der WP. Dann war eine Stunde Sammelpause und wir freuten uns bisher problemlos durchgekommen zu sein. 

Den zweiten Durchgang absolvierten wir ähnlich wie im ersten Umlauf, ohne große Aha-Erlebnisse und die Zeiten waren fast exakt wie zuvor - 0,5 -1 Sekunde langsamer oder schneller - in einem Gleichmäßigkeitswettbewerb hätten wir damit gute Chancen auf den Sieg gehabt. Nachdem wir die 6. WP erfolgreich absolviert hatten, glaubten wir langsam an eine Zielankunft. Mit ein bisschen Skepsis absolvierten wir die kurze Verbindungsetappe und als wir über die Ziellinie ins Parkferme abbogen, fühlte sich dies fast wie ein Sieg an - endlich wieder einmal im Ziel! 

Wir hoffen nun darauf ein zuverlässiges Auto am Start zu haben, es ist diesmal ohne Kratzer geblieben einfach nur Waschen - so macht Rallyefahren Spaß! Natürlich, ein paar Kleinigkeiten gibt's immer zu erledigen, das ist normal... denn eines ist auch klar, das Budget ist diese Saison ziemlich strapaziert worden, muss jetzt mal wieder gut sein!