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Leider erneut Ausfall mit Defekt im Antriebsstrang - das darf doch nicht wahr sein!

am Freitag machte ich mich mit Miriam auf, um zum ersten Mal im Norden eine Rallye zu bestreiten. Terminlich passte es einfach an diesem Wochenende ganz gut bei uns, deshalb entschieden wir, wir machen das jetzt einfach mal. Die Wahl fiel auf die Visselhöfer Herbstrallye diese ist in der Lüneburger Heide, der Heidepark in Soltau zwischen Hannover und Hamburg sagt Euch vielleicht etwas. Schon die Anfahrt war alles andere als einfach, starker Regen, Staus auf der Autobahn - kurzum 5,5 Stunden mit Anhänger waren wir unterwegs. Die technische Abnahme klappte ohne Probleme, doch kurz zuvor stellten wir fest, dass ich vergessen hatte Miriams Rennschuhe einzupacken. Eigentlich wäre damit die Rallye für uns schon gelaufen gewesen, doch zum Glück hatte Christine(aus dem Rallyekomitee vor Ort) genau in Größe 40 ein paar Schuhe, welche sie Miriam ausgeliehen hat - ein ganz großes Dankeschön an dieser Stelle!

So ging es in unsere Ferienwohnung um nächsten Morgen früh die WP zu besichtigen. Ich hatte aufgrund einiger Aufnahmen aus den Vorjahr schon damit gerechnet, dass einige schlammige Passagen dabei sein würden und beschlossen mit dem Rallyeauto abzufahren. Das, was uns hier erwartete, war jedoch heftig - in der Ausschreibung stand etwas von 55km Asphalt und 15km Schotter - doch die Strecken die als asphaltiert galten, waren zum Teil auch eher rutschige Pflastersteine oder Feldwege die mehr Sand-Schlamm als Asphalt als Belag hatten. Schon als wir in WP einbogen dachte ich - ok, nur nicht im Schlamm gleich rausrutschen und einen Baum treffen... die WP bestand aus kurzen Asphaltstücken und dann wieder ein "Matschstück" - so gestaltete sich diese bis ins Ziel.

Im Wettbewerb ließen wir es auch recht verhalten angehen - ich versuchte auf der Strecke zu bleiben und keinen Fehler zu machen, was auch gelang, aber nicht sonderlich schnell war. Die Einheimischen waren diese Bedingungen gewohnt und gingen daher gleich ab Beginn dementsprechend schneller als ich zu Werke. Die WP 2 beinhaltete einen Rundkurs mit Teilen auf Asphalt in einem Industriegebiet, gespickt mit Schikanen und einem Stück im Matsch-Schotter das 2x zu umrunden war. Dann ging es über rutschige Wirtschaftswege in eine Ortsdurchfahrt um am Ende wieder ein schlammiges sehr schnelles Stück mit Schlaglöchern bis ins Ziel. Hier fuhren wir immer noch verhalten, aber ich merkte langsam, dass es schneller gehen würde.

In WP 3 fuhren wir dann schon Zeiten, die im Vergleich zur Konkurrenz in unserer Klasse nicht so schlecht waren - die Zeit lag so mittendrinnen wobei man auch hier sagen muss, das war die einzige WP die über Asphalt ohne schlammige Wirtschaftswege führte. Auch in der 4. WP gelang uns die 5. Zeit in der Klassenwertung, was mir zeigte so langsam haben wir uns an die Verhältnisse gewöhnt.

Im zweiten Umlauf kamen wir wieder auf die komplett schlammige WP1, ihr wisst schon - die wo ich nur nicht abfliegen wollte. Hier ging es schon etwas flotter, zwar immer noch die langsamste Zeit in der Klasse, aber wir waren immerhin 15 Sekunden schneller unterwegs als in WP 1. Auf WP 6 fing das ganze so langsam an Spaß zu machen, viel quer um die Kurven schlittern, auf langen Geraden trotz Schlaglöchern einfach voll stehen lassen - es fühlte sich alles gut an. Doch ohne Vorankündigung hörten wir im Antriebsstrang ein kurzes Knacken und dann war der Vortrieb weg. ich konnte Gas geben, schalten, der Motor drehte normal - aber hinten kam die Kraft an der Achse nicht mehr an. Wir parkten in einer Wiese am Rand - wieder ausgefallen wegen technischem Defekt!

Doch trotz des Defektes, nehmen wir viel Positives mit aus dieser Rallye. Das Vertrauen im Schotter und Schlamm schnell fahren zu können, war vorher einfach nicht da - nach der Rallye schon - solche Bedingungen hatten wir noch nie. Ich denke diese Erfahrung hat mich fahrerisch einiges weiter gebracht, ich hoffe künftig bei ähnlichen Bedingungen davon profitieren zu können.

Als letztes möchte ich noch einen Satz zu den netten Menschen in Visselhövede los werden - alle haben uns Franken positiv aufgenommen und wir hatten trotz Ausfall viel Spaß. Die Geste eines WP-Leiters der dazu kam, als wir das Auto aufgeladen haben war einfach toll. Er bot uns spontan an, für 2017 das Startgeld zu übernehmen wenn wir wieder die weite Reise von Würzburg antreten um die Rallye fahren zu können - gerne nehmen wir dieses Angebot an!

Das Rallyeauto haben wir auf dem Heimweg bei unserem Unterstützer Steffen Oppel bei seiner Rallyeschmiede Instruktoren-Börse-Werkstatt in Schlotheim nahe Erfurt abgestellt. Im Laufe dieser Woche erfahren wir dann, was nicht gehalten hat. Der Verdacht liegt derzeit auf einer defekten Eingangswelle im Differential... Falls alles gut läuft und das Auto diese Woche fertig wird, werden Miriam und ich am 05.11.16 bei der Oberlandrallye im Allgäu starten.

Drückt uns die Daumen, dass nix größeres kaputt gegangen ist - es reicht eigentlich schon lange mit Defekten!

Es grüßt Euch herzlichst,

Jürgen mit Team