Rennbericht Erzgebirgsrallye 2017 PDF 

Platz 2 in der Klasse und 23 Gesamt bei der Erzgebirgrallye

als erste Rallye der Saison 2017 ging als Team Roos/Arnsmann bei der Erzgebirgrallye an den Start. Es war vom Format eine Rallye 70, was bedeutet die Strecke von 2 "normalen" Rallyes an einem Tag zu fahren. Das Auto wurde just in time fertig, die neue Bremse konnten wir am Mittwoch einbauen und Donnerstag kurz testen - an dieser Stelle ein dickes Dankeschön an Jürgen Stengel und seine Werkstatt AMS in Bütthard für die Unterstützung. Freitag Nachmittag machten wir uns gut gelaunt in Richtung Chemnitz um mit der Papierabnahme um 19:30 Uhr zu starten. Dies klappte reibungslos, jedoch die technische Abnahme war hier alles andere als gut organisiert. Wir warteten von 20:20 Uhr bis 22 Uhr, als plötzlich einer der technischen Kommisare zu uns meinte, wir sollen morgen früh um 6 Uhr wieder kommen! Zum Glück standen hinter uns noch 4 weitere Fahrzeuge, unter anderem das Auto des Junior-Rallyeweltmeisterschaftsteilnehmers Julius Tannert und so konnte doch noch Überzeugungsarbeit geleistet werden, damit wir dran genommen wurden.

Früh um 6 Uhr ging es dann los mit Bordbuchausgabe und Streckenaufschrieb machen - es galt hier 3 Wertungsprüfungen(WP) zu besichtigen wobei wir hier schon fast 200km unterwegs waren. Um 11:30 Uhr war Fahrerbesprechung, um 12:12 Uhr hieß es für uns schon Start, es war alles recht eng vom Zeitplan her ausgelegt. Wir starteten bei bestem Wetter mit sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein in die Rallye. Nach dem Winter und den ganzen Hürden die wir überwunden hatten war klar, heute wollten wir unbedingt eine Zielankunft und nicht letzte Rille fahren.

Doch schon WP 1 lief nicht optimal, die Strecke war sehr schlecht von der Beschaffenheit, unzählige Schlaglöcher, Absätze die Reifen-mordend sein können, Schotterpassagen mit tiefen Löchern aber auch Ortsdurchfahrten mit engen schnellen Kurven. Dies sind schon Bedingungen die rallyetypisch sind, jedoch extrem auf Kosten des Materials gehen. Eigentlich gingen wir im Vorfeld mehr von einer Asphaltveranstaltung wie im Vorjahr aus, jedoch wurden andere Strecken gefahren. Der Aufschrieb stimmte, wir gingen es erstmal verhalten an, doch in einer Kurve in der Ortschaft war ich etwas zu flott und wir tuschierten den Bordstein - zum Glück wurden nur die Felgen verschrammt und wir konnten weiterfahren. Dann kam Miriam noch kurz raus aus dem Schrieb, ich fuhr ein Stück auf Sicht, dann war sie wieder dabei und wir erreichten im Rennspeed das Ziel.

Die zweite Prüfung lief schon wesentlich besser, hier stand ein Asphaltrundkurs mit Sprungkuppe mitten im Ort, schnellen Passagen über die Landstraße, genau nach meinem Geschmack auf dem Plan. Es galt 3 Runden + Ausfahrtsrunde zu meistern, wir konnten eine ordentliche Zeit die nur 6 Sekunden hinter dem späteren Klassensieger lag, hinlegen. Die 3. WP ging über Plattenwege wie es hier heißt, gemeint sind Betonstraßen die aus zwei betonierten Wegstreifen bestehen, teilweise auch ausbetoniert sind. Im ersten Teil der Strecke hieß es nur nicht von den beiden Fahrspuren abkommen, in der Mitte waren immer wieder Querverbinder die wie Bordsteinkannten herausragten. Kurzum wir versuchten einfach ohne Fehler zu bleiben um dann im zweiten Teil, bei den durchbetonierten Plattenwegen wieder Zeit gut zu machen, was auch gelang. Dies wird ganz sicher auch nicht meine Lieblings-WP werden...

Nach einer Sammelpause galt es nochmals die drei WP's zu meistern, die Strecke mit dem Schotterstück und Ausrutscher auf WP1 fuhren wir nach unserem Gefühl schnell und fehlerlos, doch auf der Uhr waren wir nur 12 Sekunden schneller - so ganz verstanden haben wir das nicht. Nach dieser Prüfung baumelte der rechte Blinker schon lose umher(siehe Bilder). Anscheinend hatte sich hier schon eine Mutter von der Haubenhalterung etwas gelöst, warum ich das schreibe kommt nachher noch. Die WP 4 war wieder der Rundkurs in Grünhain mit dem Sprung im Ort - auch diesmal waren wir wieder recht ordentlich unterwegs, wenn gleich auch nicht optimal und 6 Sekunden langsamer als zuvor.

Jetzt ging es wieder auf die Plattenwege, die letzte WP stand an und wir waren guter Dinge das Ziel zu erreichen. Vor dem Start bemerkte ich schon, dass irgend ein Gelenk an der Vorderachse wohl etwas Spiel hatte was sich allerdings nur bei Unebenheiten bemerkbar machte. Wir fuhren sauber und ohne Fehler, als im letzten Drittel der WP der "Worst-Case" eintrat - die Motorhaube klappte auf einer Geraden nach oben weil die Halter vorne wegvibriert waren! Zum Glück konnte ich durch den Schlitz unten an der Windschutzscheibe durchschauen und wir konnten mit gemäßigtem Tempo trotzdem das Ziel erreichen - hier zeigte sich einmal mehr, dass blindes Vertrauen in die Ansagen von Miriam, bei uns funktioniert. Das alles war wie in einem Aktionfilm, ich brauche ein solches Erlebnis sicher nicht noch einmal! Leider ist hier am Fahrzeug einiges an Schaden entstanden, die Haube, die Frontscheibe sind kaputt und das Dach hat Dellen, aber zum Glück ist sonst nichts passiert!

Das alles kann man wieder richten, doch wir werden wohl etwas Zeit brauchen um das hinzubekommen. So spektakulär wie die Bilder aussehen und so schön ein 2. Platz in der Klasse und 23. Rang Gesamt trotz aller Umstände klingen mag - diese Veranstaltung werden wir glaube ich nicht mehr fahren. Irgendwie fühlen wir uns auf Asphalt am wohlsten - dies werden wir künftig versuchen bei der Auswahl der Rallyes im Vorfeld stärker zu berücksichtigen. Klar, eine Schotterpassage gehört zur Rallye dazu, doch es gibt viele Veranstaltungen die nicht so brutal aufs Material gehen wie hier.

Mal sehen bis wann wir das alles wieder in Schuss haben, vielleicht klappt es mit der Labertalrallye am 20.05.2017, wir werden es rechtzeitig mitteilen -sobald wir wieder startklar sind...