Rennbericht Rallye Bad Emstal 2017 PDF 

Platz 2 bei der Rallye Bad Emstal in Hessen

Am Samstag ging es erstmalig für das Team Roos/Götz bei der Rallye Bad Emstal in Oberhessen an den Start. Wir hatten im Vorfeld mit freundlicher Unterstützung von Jürgen Stengel (Werkstatt AMS in Bütthard) einige Fehler am Fahrzeug beheben können. An dieser Stelle auch ein Dankeschön an Dominik vom Autocenter Wachtelberg in Kürnach der ebenfalls mitgeholfen hat, dass wir am Start stehen konnten.

Früh um 4:30 Uhr machten wir uns auf den Weg um uns dann gegen 7 Uhr am Rallyezentrum zu treffen. Papierabnahme war schnell erledigt und – als ob ich es nicht geahnt hätte – der gleiche technische Kommissar der vor 2 Wochen unser Fahrzeug abnahm, begrüßte uns. Ich hatte zum Glück 2 Punkte die er da bemängelt hatte, abgestellt. Wobei bei einem Punkt hatte er nur im Fahrzeugschein nicht richtig nachgelesen, die Eintragung die er nicht gefunden hatte war im Text vorhanden… kurzum es klappte ohne Probleme.

Schon beim Aufschrieb stellten wir fest, dass uns wohl schwierige oder besser „schmierige“ Bedingungen erwarteten. Es galt 4 verschiedene Wertungsprüfungen(WP) zu besichtigen. Es waren etliche Bremsschikanen(siehe Bilder) mit Strohballen im Bordbuch eingetragen, doch nicht alle waren auf den Strecken ausgeschildert/sichtbar wo sie im Rennen stehen sollten. Unser Aufschrieb war dennoch prima wie sich später herausstellen sollte.

Um 13:19 Uhr hieß es für uns Start in die Rallye, noch war es trocken und es nieselte nur leicht. Wir hatten Reifen in der Mischung Soft montiert, dies stellte sich als richtige Wahl heraus. Die WP 1 war ein Rundkurs über Wirtschaftswege, Landstraße, Schotterpassage und einigen Bremsschikanen. Schon in den ersten beiden Kurven brach das Heck aus – die Reifen waren nicht auf Temperatur, wir ließen es etwas vorsichtiger angehen. Auch am Ende der Runde 1 als ich die erste Strohballenschikane anbremste wurde es sehr eng, jedoch meisterten wir diese ohne hängen zu bleiben. Dann waren die Reifen auf Temperatur, ich hatte Gripp und volles Vertrauen in Aufschrieb und Michaels Ansagen – wir markierten die 17. Zeit Gesamt, auch in der Klasse waren wir am schnellsten.

In der zweiten Wertungsprüfung hatten wir einen Streckenabschnitt der ein paar Kilometer durch den Wald führte und der Asphalt abgefräst war. Keine Ahnung, dachten wir vor dem Start, wie sich das unter Wettbewerbsbedingungen anfühlt. Wir hofften eigentlich, dass wir mehr Gripp hätten, da es ja „Rillen“ gab und wie grober Asphalt wäre, doch leider das Gegenteil, es fühlte sich an wie auf Glatteis. Auf der Geraden stand eine Schikane bevor es in den sehr kurvenreichen Waldabschnitt ging, wir meisterten diese gut da wir frühzeitig bremsten. Im Bergaufabschnitt im Wald versuchte ich etwas Tempo zu machen und schon ging es in der zweiten Kurve mit voll eingeschlagenem Lenkrad gerade aus – bis es in die zweite Kurve ging hatte ich wieder alles unter Kontrolle. Wir beschlossen etwas Tempo raus zu nehmen, markierten dennoch die zweitschnellste Zeit unserer Klasse.

Auf WP 3 gelang uns erneut ein unspektakulärer sauberer Ritt über die rutschigen mit Matsch übersähten kurvigen Wirtschaftswegen und ohne Ausrutscher waren wir erneut Klassenschnellste.

Nach einem viel zu langem Regrouping mit 1,23 Std Pause ging es wieder auf die erste WP. Anfangs lief der M3 noch gut, doch so ab der zweiten Hälfte merkte ich, dass ab 4000 Umdrehungen ungewöhnliche Geräusche entstanden. Beim Anbremsen eines Abzweiges zog ich zwar die hydraulische Handbremse vergaß aber schnell zu kuppeln und würgte den Motor ab. Eine gefühlte Ewigkeit später fuhren wir die letzten 500 Meter der WP ins Ziel. Unsere Zeit war über eine Minute langsamer wie im ersten Durchgang, klar war nur dass wir Leistungsverlust hatten.

Da der Motor ruhig lief, von außen keine ungewöhnlichen Geräusche zu hören waren, beschlossen wir unter dem Motto „Never give up“ so gut wie es geht die letzte WP noch ins Ziel zu fahren. Der Zuschauerrundkurs wurde erst nach einer langen Unterbrechung, wegen eines betrunkenen Anwohners der die Strecke blockierte und nur von der Polizei von der Strecke entfernt werden konnte, gestartet. Kurz hatten wir gehofft, dass kein Start erfolgt und neutralisiert wird – bis zu diesem Zeitpunkt hätte unser Vorsprung aus den ersten drei WP’s noch für den Klassensieg gereicht - doch leider mussten wir die WP 5 noch fahren.

Ich versuchte so schnell es ging ohne Fehler durchzukommen, es gelang uns leider nur die langsamste Zeit in der Klassenwertung zu markieren, was immer noch die 45. Zeit Gesamt bedeutete. Am Ende lagen wir um 7 Sekunden im Ziel auf Platz 2 in der Klasse.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge ging es zur Siegerehrung – ohne Probleme wäre der Klassensieg erneut drinnen gewesen, doch andererseits waren wir glücklich nicht ausgefallen zu sein und hatten immer noch 4 Konkurrenten hinter uns gelassen. Auch ein 28. Platz in der Gesamtwertung ist ein super Ergebnis.

Diese Woche wollen wir den Schaden analysieren und hoffen das Auto zur Visselhöveder Herbstrallye am 21.10.2017 wieder startklar zu haben. Als Fazit bleibt erneut, mit einem standfestem Wettbewerbsfahrzeug können wir Vorne mitfahren. Die Zuverlässigkeit müssen wir unbedingt im Winter optimieren.