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Doppelveranstaltung 16. +17. Rallyesprint Coburg mit Zielankunft


Lange haben wir nichts von uns hören lassen, dies hing leider mit Verzögerungen beim Aufbau des Motors aufgrund falsch gelieferter Teile zusammen. Was lange währt, wird endlich gut - der Motor läuft seit dem letzten Mai Wochenende und wurde auf dem Leistungsprüfstand in Deggendorf abgestimmt - das Ergebnis ist super :-) Nur mal so eine kleine Aufzählung, was alles ausgetauscht, bzw. neu gemacht wurde: Lenkwinkelverkürzung, Getriebetunnelverstärkung, Kardanwelle, Kupplung, Ölpumpe, Ölwanne, am Motor wurden sämtliche Lager, Schläuche, Schrauben erneuert, bearbeitet wurden Zylinderkopf, Kurbelwelle, neue Kolben, neue Ventile - eine endlose Liste. An dieser Stelle ein ganz dickes Dankeschön an unseren Motorenbauer AMS Werkstatt Jürgen Stengel in Bütthard und allen Helfern, ohne die dieses Mamutprojekt nicht realisierbar gewesen wäre!

Am vergangenen Samstag war es endlich soweit, Michael und ich starteten in Coburg zu einer Doppelveranstaltung bei der 2 Kleine Rallyeveranstaltungen an einem Tag durchgeführt wurden. Es galt an diesem Wochenende eigentlich nur, sich an das Auto zu gewöhnen, zu testen und wieder in den Rhythmus zu kommen ohne etwas kaputt zu machen. Dieses Vorhaben ist uns gelungen, wenngleich das Ergebnis zweitrangig war.

Technische Abnahme und Papierkrieg, sowie Aufschrieb meisterten wir ohne Probleme am frühen Morgen und starteten um 11:09 Uhr in die erste Rallye. Es gab hier eine Wertungsprüfung, die in jeder Veranstaltung 2x gefahren wurde. Ein guter Gradmesser um sich mit dem "neuen Teilen, neuen Auto" vertraut zu machen. Es war eine reine Asphaltveranstaltung mit kurzen Verbindungsetappen, langen Geraden, Bremsschikane, langen Kurven, Sprungkuppe, zahlreichen Abzweige,n aber auch langezogenen Kurven. Die Zeit der ersten Prüfung war "human" wir konnten die 3. Zeit in der Klasse markieren und fuhren fehlerfrei, bis auf einige kleine Rutscher gab es keine besonderen Vorkommnisse.

Wir freuten uns eigentlich auf Durchgang 2, fuhren in den Sammelpark als beim rückwärts Einparken der Schlauch der Servolenkung dem Druck nicht Stand hielt und sich löste, das Öl lief heraus. Die Lenkung mit der kurzen Übersetzung war sowieso schon recht schwergängig und ohne Servounterstützung nur noch mit hohem Kraftaufwand zu bewegen. Doch aufgeben wollten wir nicht, ich dachte in meinem ersten Rallyeauto hatte ich auch keine Servo, doch dies fühlte sich bei weitem nicht so "schwergängig" an. Jede Kuve in der WP war eine Herausforderung, ich war mehr auf das Lenken konzentriert, als auf alles Andere. Ein, zweimal legte ich einen zu hohen Gang ein was Zeit kostete und in den 90 Grad-Abzweigen musste ich mit voller Kraft fast im Stehen um die Kurven, um überhaupt rum zu kommen. An der Handbremse ziehen um mit dem Heck zu lenken ging auch nicht - Gegenlenken wäre auch nicht einfacher gewesen. Zu unserer Überraschung waren wir im Ziel der WP sogar 1,5 Sekunden schneller als im Durchgang mit Servolenkung!

Da es zwar Kraft kostete, aber doch irgendwie ging, beschlossen wir die 2. Veranstaltung auch noch zu fahren. Ich wußte ja, was auf mich zu kam und versuchte mich bestmöglichst mit den Bedingungen zu arrangieren. Die Reifenwahl "soft" war fast etwas zu weich, funktionierte aber dennoch zufriedenstellend. In Durchgang 3 konnten wir unsere Zeit erneut um 1,5 Sekunden verbessern und später im 4. Umlauf gelang uns eine weitere Steigerung um 6(!) Sekunden. Dies zeigt mir, es hat sich gelohnt nicht aufzugeben, wenngleich auf dem Papier im ersten Rennen ein 3. Platz in der Klasse und 15. Platz im Gesamt, sowie in der zweiten Veranstaltung Rang 4 Klasse und 11 Gesamt, nur Mittelfeld aufgrund der niedrigen Starterzahlen bedeutete. 

Unser Fazit ist trotz allem positiv, es gibt noch viel Luft nach oben, was die Performance angeht und mit Servolenkung wäre sicherlich ein besseres Ergebnis möglich gewesen. Wir sind zufrieden und versuchen die Probleme bis zur Osterburgrallye in 2 Wochen zu beheben.