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Platz 4 in der Klasse bei der Rallye de la Semois in Belgien – 18. von 138 Startern!

Diese Rallye wird uns lange positiv in Erinnerung bleiben – das Ergebnis und die Veranstaltung waren einfach der Hammer. Die Strecken genau nach unserem Geschmack, sonniges Wetter, das Auto lief hervorragend und dann im Ziel ohne Kratzer nach 167 WP-Kilometern, ich Grinse schon wieder. Die Belgier kennen nun das Team Double RR Racing, Roos/Arnsmann und unser Auto, in der Top 20 bei diesem Starterfeld zu landen, hätten wir nie erwartet!

Die weite Anreise von 435 km und der Aufwand im Vorfeld um eine große Rallye im Ausland fahren zu können, haben sich gelohnt. An erster Stelle möchten wir uns bei unserer Servicecrew Michèle, Michael, Markus und Ossi bedanken – es war Spitze wie ihr uns betreut habt! Auch beim Autocenter Wachtelberg, die uns ein Zugfahrzeug mit Anhänger zur Verfügung gestellt haben und AMS Werkstatt für die Vorbereitung des M3 – vielen herzlichen Dank!

Da wir aus dem Vorjahr wussten, dass im ganzen Ort Servicezone ist und keine festen Plätze vergeben werden, hatten wir uns mit dem Team Gropp-Racing GRT zusammen getan. Diese waren schon am Freitag vor Ort und reservierten uns einen Platz. Am Samstag hieß es erst einmal den Serviceplatz aufbauen und dann Aufschrieb machen. Die Prüfungen waren weitestgehend gleich wie im Vorjahr mit kleinen Veränderungen, um 15.30 Uhr hatten wir den Aufschrieb fertig.

Unser Ziel war einfach definiert - das Ziel erreichen und Spaß haben. In unserer Klasse starteten WRC’s, Allradautos wie Mitsubishi Evo, Subaru Imprezza, ein Nissan Sportwagen Z350, mehrere M3’s – kurzum viele leistungsstärkere Fahrzeuge mit Topfahrern. In unserer Division 14, in die auch kleinere Fahrzeuge gehören, waren noch weitere sehr schnelle Teams mit Lokalmatadoren am Start.

Die erste WP Gros-Fays wurde annulliert, kurz vor dem Start in die Prüfung musste ein Helfer(der zusammengebrochen war) mit dem Krankenwagen abtransportiert werden, es ging also erst mit WP 2 los. Die WP 2 Opont war die kürzeste Prüfung die gefahren wurde und dies war um in die Rallye rein zu kommen gar nicht so schlecht. Nach kurzer Eingewöhnung, hatten wir uns auf die Bedingungen und Strecken eingeschossen – es gelang uns die 17. Zeit, ein guter Start. Dann ging es in den 1. Service und wir wechselten von Soft- auf Medium-Reifen.

WP3 Bellefontaine war schon im Vorjahr meine Lieblingsprüfung – ein Rundkurs der 2x umrundet wurde und dann in einen langen Abschnitt mit mehreren Kilometern Serpentinen überging und zwei Ortsdurchfahrten beinhaltete. Hier ist ein guter Aufschrieb besonders wichtig, an dieser Stelle ein dickes Dankeschön an Miriam – perfekte Ansagen schaffen Vertrauen und nur so konnte ich die gesamte Rallye attackieren. Wir kamen immer besser in die Rallye, keine Ausrutscher oder Fehler ergaben die 16. Zeit im Klassement.

Die WP 4 war ein langer Rundkurs mit Berg- und Talpassagen, sehr flüssig und schnell, teilweise war ich auf den Geraden mit 210km/h ausgedreht unterwegs. Hier hatte ich letztes Jahr schon jede Menge Spaß und gute Zeiten markieren können. Ich merkte deutlich, dass unser Auto im Vergleich zum Vorjahr besser beschleunigt und geht, so sprang die 11. Zeit für uns heraus. Nun hieß es kurz volltanken und ab in den Mittagservice. Die Crew checkte den M3, alles ok und nach einer Stärkung ging es nach 25 Minuten wieder an den Start zum zweiten Umlauf(die 4 Prüfungen wurden insgesamt 3x gefahren).

Es stand die erste WP erneut auf dem Programm und diesmal wurde sie auch gefahren. Hier gibt es einige knifflige Stellen, an denen es sehr rutschig ist, diese hatten wir im Aufschrieb aber erkannt und so fuhren wir hier „Safe“. Es warteten sehr schnelle unebene Feldwege am Wald vorbei, auf denen man 190-200 km/h hätte erreichen können, jedoch reizten wir es hier nicht aus. Ich freute mich auf die kurvigen Passagen und Ortsdurchfahrten und versuchte hier durch eine saubere Linie die „verlorene Zeit“ wieder gut zu machen. Es reichte für die 18. Zeit in der Wertung, erneut eine Top Platzierung.

Auf der WP 6 Opont fuhren wir 2 Sekunden schneller als im ersten Durchgang, landeten in der Wertung trotzdem etwas weiter hinten auf dem 19. Platz. In WP 7 Bellefontaine, ihr wisst schon meine Lieblings-WP, fuhren wir nach 21km exakt mit der gleichen Zeit wie auf WP 3, mit 12:48 Min über die Ziellinie. Dies trotz, dass im Rundkurs im 3. Umlauf kurz vor uns ein Opel Corsa reingestartet wurde und wir ziemlich stark vor einem Abzweig bremsen mussten. Diesen jagten wir eine halbe Runde, bis wir links in die Serpentinen abbogen. Ich glaube, wir hatten hier so ziemlich das Limit was mit unserem Fahrzeug ging erreicht, die Zeit ergab in dieser WP Platz 12!

Tja, jetzt ging es wieder in den Rundkurs Gedinne der schon im ersten Umlauf gut lief – und ratet mal, welches Auto ich im Rundkurs in unserer letzten Runde 500 Meter vor mir sah – richtig den schnellen Opel Corsa. Dies spornte mich zusätzlich an, ich versuchte ihn einzuholen und bremste etwas später, beschleunigte etwas früher – kurz vor der Ausfahrt aus der WP hatte ich ihn eingeholt, ich grinse schon wieder… Wir waren nochmals 1 Sekunde schneller als in Durchgang eins – es gelang uns die 6.(!) Zeit im Klassement.

Nun ging es erneut in den Service, ich hatte Druckverlust im Kreislauf der hydraulischen Handbremse die auf die Hinterachse wirkt und so hieß es im Service „entlüften“. Die Crew leistete ganze Arbeit und der Druck war nach dem Service wieder da. Nach einem schnellen Kaffee starteten wir wieder raus in die dritte Schleife.

Es ging erneut auf die Prüfung Gros-Fays in der wir im ersten Durchgang vorsichtig zu Gange waren. An einigen Passagen ließ ich es nun doch etwas forscher angehen und wir konnten uns hier um 4 Sekunden steigern, was in der Wertung einen guten 13. Platz bedeutete. Auch in der Prüfung Opont ging es nochmals eine Sekunde schneller, wir markierten auch hier die 13. Zeit. Noch einmal durften wir auf meine Lieblings-WP die Bellefontaine mit den tausend Kurven. Diesmal hatten wir drei kleine Fehler, einmal fast gedreht an einer Handbremskurve, einmal den richtigen Gang nicht gleich gefunden und am Ende der WP kam Miriam beim Vorlesen nicht nach – auf der Uhr 4 Sekunden langsamer als die Durchgänge zuvor. Eigentlich nicht der Rede wert nach fast 170 Kilometern auf Zeit, aber am Ende fehlten in der Division 3 Sekunden zu Platz 9, man ärgert sich grinsend trotzdem ein bisschen.

Als letzte Prüfung kam noch einmal der Rundkurs Gedinne als WP 12. Ich freute mich so richtig darauf und wir gaben noch einmal alles – der Wahnsinn wir konnten nochmals eine Sekunde schneller fahren und erneut die 6.(!) Zeit in der Wertung erreichen. Wir fuhren glücklich und zufrieden in unseren Abschlussservice, in dem uns die Crew empfing. Im Service gab es nichts mehr zu richten, von da mussten wir nur noch ein kurzes Stück bis zum Zielbogen nach 20 Minuten Pause zurücklegen. Im Ziel wurden wir von den belgischen Zuschauern applaudierend empfangen, ein tolles Gefühl nach einem so langen Tag die Ziellinie zu überqueren.

Das Ergebnis hat uns wirklich überrascht – vorher dachte ich noch unter die ersten 50 zu kommen wäre super, doch mit einem 18. Rang, bestes deutsches Team, zweitschnellstes ausländisches Team, Platz 4 in der Klasse und 10. In der Divisison – jetzt hab ich sie alle, einfach nur geil!

Unser Fazit ist nur positiv, lauter nette Leute kennengelernt, eine tolle Veranstaltung mit dem besten Team, so macht Motorsport Spaß!

Als nächstes ist geplant bei der Rallye Hinterland am 21.09.2018 mit Michael als Co zu starten. Auch dies war eine tolle Veranstaltung im Vorjahr. Wir haben hier noch eine Rechnung offen – in Führung liegend in der Klassenwertung mit Defekt ausgeschieden. Hoffen wir mal auf eine gute Rallye mit Zielankunft in diesem Jahr.