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Saisonstart geglückt – 15. Gesamt bei 65 Startern

Endlich hat auch für uns die neue Rallyesaison begonnen. Eigentlich war ja geplant im März zu fahren, jedoch waren wir mit unserer Mission „Verbesserung am Fahrwerk“ noch nicht fertig, so dass wir erst am vergangenen Samstag bei der Ostalbrallye bei Schwäbisch Gmünd die Saison eröffneten.

Es war eine Rallye 70(= 2. Liga) die vom Zeitplan straff organisiert war, so dass eine Anreise schon am Freitagabend notwendig war um die technische Abnahme und Papierkrieg zu erledigen. Dies klappte alles trotz Osterferienbeginn just in Time, um 20:45 Uhr konnten wir in die Pension fahren.

Das Wetter war in diesem Jahr schwer vorherzusagen. Einmal hieß es sonnig, dann trocken, dann Schneefall und wieder Regen. Die richtige Reifenwahl gestaltete sich schwierig. Die im Vorfeld getestete Kombi erwies sich bei Temperaturen um 2-5 Grad als nicht tauglich da zu hart. Wir disponierten noch am Freitagabend um auf Hankook soft, dies war die richtige Wahl für grau, bedeckt, kühl mit ein paar Schneeflocken mit teilweise feuchten Stellen.

Der Aufschrieb klappte gut und um 11:44 Uhr starteten wir in die Rallye. Es standen 7 Wertungsprüfungen(WP) auf dem Programm, davon 4 verschiedene. Die WP 1 gefiel mir recht gut, kurvige Landstraßen über Berg- und Tal mit vielen Kurven und Kuppen. Obgleich noch der Rost in den Knochen steckte und ich mich erst an Fahrwerk, Auto gewöhnen musste, den einen oder anderen Bremspunkt zu früh setzte, konnten wir die 14. Zeit Gesamt und 3. Zeit der Klassenwertung markieren.

WP 2 war eine sehr schnelle Strecke mit vielen Geraden auf Landstraße, durch den Wald im Schotter – ich pflegte Autobahncharakter dazu zu sagen. Im Wald von Asphalt mit 150-160 km/h in den Schotter zu fahren war mir nicht ganz geheuer, obgleich es ziemlich gerade aus ging. Das Auto schlingerte etwas und ich nahm Speed raus – es war mir zu heikel, obwohl es sicher auch mancher mit 180 km/h meisterte. Trotzdem 16. Zeit und im Gesamt lagen wir auf Rang 12, es lief gut.

Nun kam WP 3, ein Rundkurs mit schnellen Kurven, rein Asphalt als Belag, ganz nach meinem Geschmack die WP. Hier machte es richtig Spaß, Michael und ich waren jetzt drinnen in der Rallye und wir attackierten nach Herzenslust. Es gelang uns die 12. Zeit und wir lagen auf Rang 11 Gesamt.

Wir gingen sehr zufrieden in die erste Pause nach der Sektion, die eine Reifenwechselzone beinhaltete. Anstatt die Reifen so zu lassen, blickte ich in meine Wetter-App die Regen vorhersagte. Ich hatte vorgesorgt und noch einen älteren Satz Michelin Soft Reifen, die bei jedem Wetter funktionieren, dabei. Nun dachte ich, wäre dies die bessere Wahl und wir wechselten.

Schon auf der Anfahrt zu WP 4, es war vom Wetter her noch keine Änderung, merkte ich, dass die Reifen weniger Haftung aufbauten als die Hankook zuvor. Obwohl ich mich gut fühlte, hatte ich den einen oder anderen Slight in Kurven und auf der Uhr wirkt sich dies natürlich aus. Auch im Schotter agierte ich vorsichtiger und unterm Strich blieb nur die 24. Zeit, in der Gesamtwertung vielen wir auch 2 Plätze zurück.

Die schnelle WP 4, die Autobahnprüfung, gelang ebenfalls nicht mehr so gut wie in Durchgang 1 – die 25. Zeit machte dies deutlich, die Reifenwahl war leider falsch gewesen. Spaß im Auto hatten wir trotzdem, das neue Fahrwerk ist definitiv die richtige Anschaffung des Winters gewesen!

Nun kam wieder der Rundkurs, auf dem wir schon im ersten Umlauf glänzen konnten. Wir legten hier noch eine Schippe drauf an Speed, die Reifen waren hier ok und ein in der Runde fahrender Mitsubishi Evo war ca. eine halbe Runde vor uns in Sichtweite. Es spornte mich an diesen einzuholen, was auch nach einer Runde gelang. Doch leider blickte der Fahrer, ein Italiener, nicht in den Rückspiegel, reagierte weder auf Blinken, Hupen, Lichthupe und auch nicht auf links bzw. rechts hinter ihm versetzen – er machte einfach keinen Platz und ich kochte vor Wut hinter dem Steuer. Die zweite halbe Runde konnte ich wieder frei fahren und lies es nochmal fliegen. Wir waren trotzdem 6 Sekunden langsamer als in Durchgang 1, es gelang uns die 16. Zeit und wäre bestimmt 10 Sekunden schneller ohne „Bremskeil“ gewesen.

In der zweiten Pause schnappte ich mir den Fahrer und wies ihn im ruhigen Ton auf sein Fehlverhalten hin. Erstaunt meinte er, er habe es zu spät bemerkt als er aus der Runde raus abgebogen sei, aha… Leider hatte uns diese Aktion eine bessere, mögliche Platzierung „versaut“, aber ob nun 3. oder 5. in der Klasse, 11 oder 15 Gesamt spielte dann doch keine so große Rolle, geärgert hat es mich trotzdem.

Zum Abschluss ging es noch in einen Zuschauerrundkurs im Ort der richtig Laune machte. Die Strecke führte über die Hauptstraße, durch ein Wohngebiet, zurück auf die Hauptstraße – quasi ein Viereck im Ort war 2,5 mal zu fahren, gestartet wurden 3 Autos im Abstand von 10 Sekunden. Den Subaru Imprezza kam ich bis ins Ziel zwar näher, doch aufgelaufen sind wir nicht. Die Hinterreifen waren völlig am Ende und es ging fast alles nur noch quer. Mit der 13. Zeit gelang es uns in der Gesamtwertung auf Platz 15 vorzurücken – ein versöhnlicher Abschluss der Rallye.

Im Park Ferme angekommen, mussten wir in die technische Nachkontrolle. Zum Glück hatte ich am Mittwoch vor der Rallye noch alle Neuerungen in den Fahrzeugschein eintragen lassen, kurzum es gab keine Beanstandungen am Auto.

Als Fazit bleibt, eine super Rallye die viel Spaß gemacht hat und es war noch Luft nach oben, was die Zeitenjagd betrifft. Nach 6 Monaten Pause war es schön, endlich wieder im Auto zu sitzen und Rallye zu fahren.

Wir haben auch schon die nächsten beiden Einsätze geplant – am 04.05.19 fahren wir die Rallye Birkenfeld bei Trier und eine Woche darauf in Hammelburg, wir freuen uns darauf!