Rennbericht 19. + 20. Rallyesprint Hutthurm 2022 PDF 

Doppel-Rallyesprint Hutthurm – erste Rallye 2022

Am Wochenende war es endlich wieder soweit – wir starteten in die Rallyesaison 2022. Man mag es kaum glauben, es ist unsere 12. Saison und die Statistik besagt (Stand 2021) 104 Rallyeveranstaltungen mit 14 Siegen – keine schlechte Bilanz finde ich. Es endete 2021 ja leider mit einer Ausfallserie mit Defekten, so dass wir im Winter Handlungsbedarf hatten. Das Differential, das in der Saarlandrallye kaputt gegangen ist, ist leider nur noch als Anschauungsobjekt zu gebrauchen – Kernschrott.

An dieser Stelle müssen wir uns einmal mehr bei AMS Werkstatt Bütthard Jürgen Stengel bedanken, der uns ein neues Differential gebaut hat was hervorragend funktioniert. Es war ein Kraftakt finanziell und logistisch gesehen Teile zu besorgen, aber eine Woche vor dem Start zur Rallye war es fertig. Auch Markus von Rikuma Racing gebührt unser Dank, er hat uns eine neue Kupplung eingebaut. Es wurde also wieder bis zuletzt geschraubt, Feuerlöscher, Löschanlage, neue Sprechanlage und Helme waren weitere Anschaffungen im Winter. Der Kraftfahrzeugwagenpass vom DMSB musste erneuert werden, aber just in time waren wir startklar.

Ich wollte nach dem Ausfall mit technischem Defekt bei ihrer ersten Rallye in 2021 mit meiner Tochter Sinja unbedingt eine Rallye mit Zielankunft feiern. Deshalb hatten wir geplant eine Rallye-Doppelsprintveranstaltung zu fahren in der es nur 2 WPs zum Aufschrieb gab. Wir hatten uns den Rallyesprint in Hutthurm im bayerischen Wald ausgesucht der am vergangenen Samstag stattfand.

Nachdem letzte Woche die Testfahrt bei herrlichem Wetter wunderbar funktionierte, kam am Ende der Woche leider der Winter im April zurück, ein kleiner „Alptraum“. Ich habe für den M3 leider keine tauglichen Winterreifen, da es nie mein Plan war eine Winterrallye zu fahren. Am Freitag schneite es wie verrückt, als wir abfuhren lagen hier bereits 10cm Schnee in Eisingen.

Wir beschlossen es mit Regenreifen zu versuchen in der Hoffnung, dass die Straßen nass, aber bei der Rallye nicht schneebedeckt sind. Wir fuhren 4 Stunden von gefühlt Geiselwind bis Regensburg durch eine einzige Baustelle, bis wir im bayerischen Wald ankamen. Die Abnahmen in Hutthurm waren gut organisiert und alles klappte reibungslos und wir konnten unserer Unterkunft beziehen.

Schon am Morgen beim Aufschrieb begann es zu rieseln und in den oberen Lagen fiel richtig Schnee, der teilweise sogar auf den Wiesen liegen blieb! Mein Wetterbericht hatte aber 0-0,5cm Schnee angekündigt der zum Glück auf der Straße nicht liegen bleibt. Aufschrieb WP 1 um 7:00 Uhr, für WP 2 um 8:15 Uhr und Start um 10:38 Uhr zur ersten WP war unser Programm.

Wir starteten zur WP bei heftigem Schneefall, aber Überraschung 3 Minuten entfernt vom Rallyezentrum war es zu unserer Freude an der WP trocken. Sinja machte ihre Sache prima, die Ansagen klappten und wir fanden gut in die Rallye. Die Reifenwahl erwies sich auch bei Temperaturen um 0 Grad im trockenen als richtig, die Mischung war sehr weich und baute Haftung auf. Wir hatten eine Klasse mit starken Gegnern, so dass schon vorher klar war, auf Sieg fahren wird heute schwierig.

Zur WP 2 ging es 50 Minuten später, als das komplette Feld mit 41 Fahrzeugen einmal durch war und es schneite immer noch leicht. Die Strecke war erneut an den meisten Stellen trocken, jedoch war es schwierig einzuschätzen, hat man Gripp oder keinen, kann man voll attackieren, oder nimmt man besser etwas raus – sei es drum, wir hatten einen super Lauf und bei der Zieldurchfahrt jubelte Sinja laut, wir konnten die erste gemeinsame Rallye mit Zielankunft feiern. Dass wir am Ende sogar auf Gesamtrang 10 und Platz 3 in der Klasse landeten, hätten wir vorher nicht erwartet.

Um 14:38 Uhr stand dann der zweite Rallyesprint auf dem Programm, die Prüfung vom Morgen wurde in die andere Richtung gefahren, was eine komplett andere Charakteristik ergibt. Statt Bergaufpassagen fuhren wir nun das ganze bergab und nass war es auch noch. Auf WP 3 war Sinja mal kurz zu spät dran mit Ansagen, aber wir meisterten die WP gut und außer ein paar Momente, bei denen es rutschig war, hatten wir keine Probleme. Die letzte Prüfung war gefühlt unsere beste von der Zusammenarbeit im Auto gesehen. Leider war ich zu verhalten unterwegs - die Strecke bot mehr Gripp als gedacht, es hatte in der Pause abgetrocknet und ich war zu vorsichtig. Im Ziel stand ein guter 13. Platz im Gesamten und erneut Rang 3 in der Klasse zu buche.

Als Resümee kann man ganz klar sagen, die Entscheidung mit dem Differential eine Stufe Kürzer zu gehen und etwas an Topspeed dafür zu opfern, hat sich ausgezahlt. Wir sind wieder näher dran an der Konkurrenz und Sinja hatte Spaß im Auto - wir fahren sicherlich noch die eine oder andere Veranstaltung zusammen.