Rennbericht Löwenrallye Birkenfeld 2022 PDF 

Löwenrallye Birkenfeld – Platz 5 in der Klasse, 27. Gesamt

Man mag es kaum glauben, aber die letzte Rallye mit Miriam an meiner Seite war im Juni 2021, ganz schön lange her. Am Wochenende war es aber endlich wieder einmal soweit, wir fuhren nach Rheinland-Pfalz um die Birkenfelder Löwenrallye zusammen in Angriff zu nehmen. Der Veranstalter hatte 2 von 3 Prüfungen auf komplett unbekannten Strecken mit verhältnismäßig hohen Schotteranteil angekündigt.

Anreise, technische Abnahme alles klappte am Freitag reibungslos und auch das Wetter war endlich mal frühlingshaft schön mit Sonnenschein und um die 20 Grad – Softreifen war die einzige Mischung die wir dabei hatten und das war auch die richtige Wahl. Am Samstag hieß es Aufschrieb erstellen, schon hier war uns klar das wird sehr anspruchsvoll zu fahren.

Um 13:18 Uhr fuhren wir aus dem Startpark zur WP1 diese ging anfangs über Feldwege mit engen Kurven, hatte ein Wasserloch, schmierte und führte über eine sehr ausgefahrene Schotterpassage mit Schlaglöchern – nicht die Art von Strecken die ich am liebsten fahre. Dies machte sich auch in der Zeit bemerkbar, wir markierten nur die 41. Zeit, so langsam gewöhnte sich Miriam wieder ans Tempo beim Vorlesen.

WP 2 kannte ich aus Vorjahren, keine einfache Prüfung die als Rundkurs mit 2,5 Runden schon eher meinem Geschmack entsprach. Ein kurviger schneller Landstraßenabschnitt bergab, eine Ortsdurchfahrt und im Wald eine extrem schmierige Schotterpassage, die Ausfahrt über Feldwege mit Kuppen bei der Kurven blind gefahren werden. Vom Gefühl her war es schon besser als in WP1, doch auch hier nur 34. Zeit im Gesamt.

Nun kam WP 3 die es extrem in Sich hatte. Es gab hier unzählig viele Kurven die schnell aufeinander folgten, Kuppen mit nicht einsehbaren Kurven die sofort folgten und ganz viele Strohballen die die Spur verengen sollten, damit das Tempo herausgenommen wird. Endlich eine WP ohne Schotter, aber bevor es losging passierte Miri ein Fehler den wohl jeder Co einmal hat – wir stempelten eine Minute zu früh an der Zeitkontrolle was vom Reglement her Zeitstrafe bedeutet.

Tja, nun hing der Haussegen kurz schief im Auto, ich lies mich leider dazu hinreisen mich aufzuregen und meinte nur „dann muss ich halt die eine Minute Zeitstrafe wieder hereinfahren“ – was jedem ja klar ist, das dies eigentlich unmöglich ist. Ich fuhr also in, nennen wir es mal „aggressiven Modus“ die WP und es war nicht langsam was wir ablieferten. Allerdings wollte ich an einem Abzweig, der von der Bundesstraße über einen Hückel bergauf in den Feldweg führte und von einem Strohballen seitlich verengt wurde, zu viel. In den ersten beiden Umläufen des Rundkurses fuhr ich fast ausgedreht im dritten Gang in die verengte Stelle und dachte bei der letzten Runde, ich versuche es einmal im 4. Gang. Leider war das zu schnell, ich wurde zu weit nach rechts getragen und streifte den Strohballen rechts. Das Lenkrad hatte ich fest in der Hand, konnte das Auto stabil auf der Strecke halten, wusste aber, dass wohl etwas dabei einen Treffer bekommen hat. Die 26. Zeit war gut, allerdings war der Kotflügel, die Stoßstange mehrfach gerissen und auch der Blinker hing heraus. Mit Panzertape konnten wir alles fixieren und es hielt auch bis ins Ziel.

Nach der Sammelpause ging es erneut auf die von mir nicht so geliebte Schotter-WP die am Anfang gefahren wurde – trotz 2 Sekunden Zeitverbesserung im Vergleich zu Durchgang eins war es nur der 34. Rang in der Zeitenliste. In WP5 waren wir beide richtig gut aufeinander eingespielt und konnten so ziemlich ans Limit des Autos gehen. Allerdings hatte ich in Runde eins nach dem Abzweig im Waldstück im Schotterweg die Spur schlecht getroffen und das Auto schlingerte, ich hatte keine Traktion, gefühlt hat es 2-3 Sekunden gekostet. Trotz allem auch hier eine Zeitverbesserung von 2,5 Sekunden und 28. Zeit Gesamt.

Nun ging es zur letzten Prüfung, ja die mit den Strohballen die im erstem Umlauf schon richtig Spaß machte und gut lief. Dieses Mal hatten wir beide gute Stimmung im Auto, die Ansagen passten, die Kurven mit Handbremse quer gelangen, es machte richtig Spaß und so stand am Ende die gute 25. Zeit zu Buche. Als Anekdote am Rande sei erwähnt – wir fuhren in WP 3 und 6 genau auf das Tausendstel die gleiche Zeit von 5:415 Minuten – das gelingt niemals, wenn man es planen würde.

Das Fazit ist trotz dem Defekt positiv, den Kotflügel und die Stoßstange kann man ersetzen. Ein befreundetes Team hatte weniger Glück, deren Auto wurde bei einem Unfall im Wald komplett zerstört, der Co-Pilot kam ins Krankenhaus mit einem Wirbelbruch – gute Besserung an dieser Stelle. Die Erstplatzierten unserer Klasse NC2 lagen im Gesamtklassement in der Top 10 – selbst im Idealfall hätten wir diese nicht geschlagen. Auf Platz 4 in der Klasse hat nicht viel gefehlt 7,6 Sekunden wären ohne Fehler machbar gewesen.

Die Teile sind schon bestellt, die nächsten Tage müssen wir versuchen das Auto wieder fit zu bekommen. Bereits am 28.05.2022 fahren Miri und ich zur Rallye Grönegau in den Norden. Wir freuen uns darauf endlich wieder mehr zu fahren.