Rennbericht Rallye Grönegau 2022 PDF  | Drucken |

Erstes Podium 2022 – Platz 3 in der Klasse, 18. Gesamt


Lange ist es her, dass wir mit einem Pokal nach Hause gekommen sind - am Wochenende bei der Rallye Grönegau hat es dann endlich mal wieder geklappt. Die Rallye fuhren wir zum ersten Mal, in den Norden in die Nähe von Osnabrück fährt man ja nicht einfach so mal schnell hin. Die Idee dort zu starten kam durch eine Familienfeier in NRW bei der wir eingeladen waren zu Stande – von dort waren es nur 1,5 Std Anreise.

Eines vorab - die Veranstaltung war super organisiert, lauter nette rallyebegeisterte Leute - technische Abnahme alles klappte am Freitag reibungslos. Am Samstag hieß es Aufschrieb erstellen, schon hier gefielen mir die WPs sehr gut, besonders auf den Rundkurs freute ich mich schon.

Allerdings lief die Sache mit dem Wetter am Samstag nicht wie geplant, wir hatten Trockenreifen montiert. Der Wetterbericht sagte wolkig und Sonne aber nur am Morgen einen Regenschauer vorher, doch gefühlt waren bei uns alle Wertungsprüfungen noch nass, oder es regnete während wir fuhren. Wir hatten Startnummer 14 - grundsätzlich ist es ja prima nicht so spät zu starten, doch an diesem Tag hatten die Teilnehmer ab Startnummer 50 den Vorteil, dass die WPs im Gegensatz zu uns fast alle trocken waren!

Ich überlegte noch kurz um 11:35 Uhr die Reifen nochmals zu wechseln, doch dies wäre alles sehr eng geworden, denn um 12:11 Uhr war unser Start. Der Weg zur WP1 war sehr kurz, keine 2 km was zur Folge hatte, dass die Reifen überhaupt keine Temperatur hatten. Ja ihr ahnt es sicher schon, es regnete. Am Start keine Traktion, beim Lenken leichtes Untersteuern, ein ausbrechendes Heck beim Beschleunigen bis zum 3. Gang – ich schimpfte glaube ich ununterbrochen, weil nichts passte. Ich war viel zu vorsichtig unterwegs und versuchte nur das Auto auf der Strecke zu halten, merkte jedoch gegen Ende der WP, dass es mit steigender Temperatur in den Reifen besser wurde und bekam mehr Vertrauen. Ich konnte doch ein gutes Renntempo fahren, gewöhnte mich an die Bedingungen. Die Zeit war einfach nur schlecht, 45. von 80. war keine Offenbarung.

Nun ging es zu besagtem Rundkurs, die Verbindungsetappe war trocken, aber die WP war feucht. Die Reifen schmierten am Anfang der WP etwas, kamen aber schnell auf Temperatur. Es ging über geteerte enge wellige Straßen mit engen Kurven, eine Bremsschikane, durch eine Siedlung durch die Höfe und über ein schmieriges Stück Wirtschaftsweg auf die Bundesstraße – es galt 2 Runden zu fahren. Ich fühlte mich immer wohler, musste gefühlte tausend Mal das Auto korrigieren, rutschte von einer in die nächste Kurve, kam aber gut damit zu Recht – die 15. Zeit im Feld war richtig gut!

Nun ging es auf WP3, welche recht schnelle Streckenabschnitte mit vielen Geraden, Abzweigen und eine kurvige neu asphaltiert Passage auf der Bundesstraße mit wenig Gripp. Auch ein paar hundert Meter Schotter bergauf und eine Kuppe die das Auto aushebelte waren dabei. Auch hier regnete es als wir starteten, die Straßen waren nass und es lag vom cutten Dreck und Schotter auf dem Asphalt. Das Schotterstück mochte ich sogar, man konnte auf Asphalt voll bis in den 4 Gang ausbeschleunigen, der wellige Schotter war gut fahrbar es ging gerade aus, den Abzweig spät anbremsen, dann auf Asphalt und die „Sprungkuppe“ von rechts nach links anfahren – diese hob das Auto kaum, ich hatte es mir schwieriger vorgestellt. Im Ziel hatten wir noch ein dickes Aha-Erlebnis – beim Anbremsen auf einer Geraden bergab kurz Aquaplaning, das Auto versetzte rechts, links einen Meter aber ich fing es ab. Die 22. Zeit war mehr als ok unter diesen Umständen.

In der Sammelpause berichteten uns befreundete M3 Fahrer, dass es ihnen ähnlich erging, wir hofften eigentlich auf Sonne, so wie es der Wetterbericht angekündigt hatte. Die Hoffnung währte nur kurz, die Pause war 1h20Min und pünktlich nach 1h fing es wieder an zu tröpfeln.

Es ging zur WP4, mit der wir aus WP1 noch eine Rechnung offen hatten. Es wurde heller und es war so ziemlich die einzige Prüfung, auf der es einigermaßen trocken war. Wir hatten trotz der kurzen Verbindungsetappe am Start Traktion, ich konnte auf den Wegen nach Herzenslust angreifen, vertrauen in die Reifen aufbauen und so gelang uns die 11. Zeit Gesamt.

Nun kam nochmals der Rundkurs den ich ja mochte, erneut regnete es und die Straßen waren nass. Wir fuhren fehlerfrei, keine Verbremser, Quersteher, unspektakulär. Leider ahnten wir schon, dass es langsamer war als in Durchgang eins, 13 Sekunden waren wir am Ende langsamer als zuvor. Die 28. Zeit im Gesamt war zu wenig um den vor uns liegenden Subaru noch von Platz 2 in der Klasse verdrängen zu können.

Nun ging es zur letzten WP, wir nahmen uns vor, nochmal eine richtig gute Prüfung zum versöhnlichen Abschluss der Rallye hinzulegen. Es war allerdings immer noch nicht überall trocken, ich ließ das Auto etwas schneller in den Schotterabschnitt fliegen, bremste später, versuchte an den Stellen die matschig waren erst zu beschleunigen, als Traktion da war und so waren wir am Ende 10 Sekunden schneller als in Durchgang 1. Mit der 17. Zeit waren wir zwar 3 Sekunden schneller als der Allrad-Subaru, aber es reichte nicht um diesen einzuholen.

Wir waren einfach nur glücklich im Ziel mit heilem Auto bei einer mit Trockenreifen schwierig zu fahrenden Veranstaltung zu stehen. Miriam hat einen super Job gemacht und wir haben hervorragend im Auto als Team funktioniert.

Das Fazit ist mehr als positiv, endlich standen wir wieder einmal bei einer Rallye auf dem Podium! Das Auto funktionierte und bei trockenen Bedingungen wäre vielleicht eine noch bessere Platzierung möglich gewesen. Vielleicht hätten wir Regenreifen montieren sollen, aber es hätte ja auch trocken bleiben können, wie bei den Teilnehmern im hinteren Teil des Feldes.