Rennbericht Main Kinzig Rallye 2023 PDF 

 

Platz 26 Gesamt, 6. Klasse NC 2 war ein gutes Ergebnis

Am Wochenende stand wieder einmal die Main-Kinzig-Rallye in Wächtersbach vor der Türe und zusammen mit Miriam als Co-Pilotin wünschte ich mir einfach eine Zielankunft ohne Probleme. Am Ende sah das Ergebnis auf dem Papier zunächst „ernüchternd“ aus, doch bei dem stark besetzten Feld war an diesem Tag einfach nicht mehr drinnen gewesen - doch schön der Reihe nach, es gibt einiges zu erzählen.

Nach unserem Abflug in den Graben bei der Grabfeldrallye galt es zunächst einmal das Auto auf mögliche Schäden zu checken. Zum Glück stellte sich schnell heraus, dass keine größeren Schäden entstanden sind. Es musste ein Problem am Stoßdämpfer gelöst werden (hier lag der Verdacht für die „Geräusche“ auf defekte Feder, welche zwar getauscht aber nicht die Ursache war, letztendlich war ein Gelenk kaputt) und ein Traggelenk an der vorderen Radaufhängung musste ausgetauscht werden. Die Spurvermessung und Einstellung des Fahrwerks wurde perfekt von Jürgen und seinem Team von AMS vorgenommen und so konnten wir beruhigt zur Rallye anreisen.

Mit 11 Startern in unserer Klasse war klar, das wird heute schwer ganz vorne zu landen, realistisch ist das Mittelfeld. Ein Starter der sonst in der deutschen Meisterschaft unterwegs ist, ein Siegfahrer aus Rheinland Pfalz und die üblichen Verdächtigen waren neben einigen uns unbekannten Startern in der Klassenwertung dabei. Aber wir hatten als Ziel das Ziel – einfach eine gute fehlerfreie Veranstaltung fahren und am Ende sehen, wo wir gelandet sind.

Das Wetter meinte es gut mit uns, es blieb den ganzen Tag trocken bei 18-24 Grad, wir entschieden uns die Pirelli-WM Mediummischung zu probieren, was gut funktionierte. Schon beim Aufschrieb war klar, zwei kurze Rundkurse mit Schotteranteil, viele 90 Grad-Abzweige die eng waren und eine schnelle kurvenreiche Prüfung auf die ich mich freute (da ich diese WP zum Teil aus vergangenen Veranstaltungen schon kannte und für gut befunden hatte).

Die Wertungsprüfung 1 war für uns komplett neu, im Aufschrieb bei sehr dichtem Verkehr sah diese aber „unangenehmer“ aus als sie im Wettbewerb zu fahren war. Es galt über Wirtschaftswege, einige ganz enge Abzweige die nur mit Handbremse schnell zu meistern waren und auch einem Schotterstück mit Abzweig der richtig Spaß machte, zu absolvieren. Wir hatten eine Sache nicht auf dem Schirm – unsere Lithium Batterie machte Probleme. Diese ist schon ein paar Jahre alt und es ist wohl wie beim Handy, irgendwann hat sie nicht mehr so viel „Saft“ obwohl frisch geladen. Nachdem auf WP 1 eine lange Warteschlange vor uns stand (ein Fahrzeug war abgeflogen und musste geborgen werden) sprang das Auto gerade noch so an. Wir beschlossen, wir lassen den Motor laufen und versuchen so über den Tag zu kommen, was sich als richtige Entscheidung erwiesen hat. Die erste Prüfung hatte auch einen Aha-Moment, nach Runde eins war die Kurve am Start zum Rundkurs „schmieriger“ als gedacht und der Graben kam, nachdem es quer ging, verdächtig nahe – aber es reichte noch. Wir fanden einen guten Rhythmus und markierten die 31. Zeit im Feld als noch alle dabei waren, ein solider Auftakt.

Nun ging es zur WP 2 die ich aus Vorjahren kannte mit einem Mix aus Wirschaftswegen, einer Ortsdurchfahrt, Bremsschikanen die flüssiges durchfahren zuließen und einem Landstraßenabschnitt der mit vielen Kurvenkombinationen Spaß machte. Wir fuhren relativ fehlerfrei, außer dass ich einmal versehentlich den 5. statt den 3. Gang einlegte (hoch statt runterschalten…) gab es wenig auszusetzen an dieser WP – die 28. Zeit „in bester Gesellschaft“ was in der Zeitenliste an guten Autos um uns herum platziert war – kurzum Platzierungen um Rang 30 war das, was an diesem Tag so machbar war.

Erneut ein Rundkurs mit einem Mix aus Wirtschaftswegen, kurzer Ortsdurchfahrt und einem Schotterstück, das es in Sich hatte. Bei einem Rundkurs kann das Problem entstehen, dass man auf vor einem gestartete Fahrzeuge aufläuft und wenn der Wind ungünstig steht, fährt man „in eine Staubwand“ vom Vorgänger. Genau das passierte uns in beiden Runden in diesem Abschnitt – es ging aus dem Ort raus, auf eine lange Gerade bei der wir bis in den 5. Gang hochbeschleunigten, dann Belagwechsel von Asphalt auf Schotter, nach 120 Meter kam ein 90 Grad Abzweig der im Schotterstück stark anzubremsen war. Hier fuhren wir in eine Staubwand, der Abzweig war „unsichtbar“ und nur zu vermuten wo er sich befinden müsste… Im ersten Umlauf hatte ich viel zu früh gebremst, ich dachte besser zu langsam als zu spät und dann rückwärts fahren zu müssen weil ich den Abzweig verpasse. In Runde zwei das gleiche Spiel, aber ich setzte den Bremspunkt später – jedoch immer noch zu früh um „schnell zu sein“. Es reichte hier für die 34. Zeit wir waren im Mittelfeld der Klassenwertung platziert – sicher wären hier ein paar Plätze weiter vorne mit mehr Risiko möglich gewesen.

Auf WP 2 die Asphaltprüfung die ich mochte, hatte Miri einen kleinen „Hänger“ beim Vorlesen. Sie kämpfte nebenbei mit ihrer Wasserflasche bei der der Deckel nicht zu war und Wasser auf ihr Handy lief. Nicht optimal, aber auf meine „Nachfrage was los ist“ kam die nächste Ansage und wir verloren nicht allzu viel Zeit, da ich nur kurz auf Sicht fuhr. Am Ende waren wir wieder einen Ticken schneller als in Umlauf 1 und landeten auf Platz 29 in der Wertung.

Nun ging es auf WP6 zum kleinen Rundkurs, ja der mit den „guten Sichtverhältnissen“ im Schotter. Das selbe Spiel wie im ersten Durchgang, sobald der Schotterabschnitt kam, stand vom Fahrzeug vor mir eine Staubwolke und es ging im Blindflug im Schotter um den Abzweig anzubremsen. Diesmal bremste ich noch ein paar Meter später als zuvor, schneller war es allerdings nicht, obwohl wir keinen Fehler hatten. Wahrscheinlich war der Weg noch mehr ausgefahren und ich zu vorsichtig, am Ende stand die 36. Zeit der WP zu Buche.

Dennoch erreichten wir glücklich das Ziel, Batterie und Auto hatten durchgehalten und das war heute einfach wichtig nach dem Abflug bei der Grabfeldrallye. Wie stark unsere Klasse besetzt war sieht man alleine daran, dass 3 Fahrzeuge unter den ersten 10 von 88 Startern das Ziel sahen. Somit konnten wir mit dem 6. Platz in der Klasse und 27. Gesamt im vorderen Drittel des Feldes ein gutes Ergebnis verbuchen. Dass es am Ende bei der Siegerehrung sogar noch einen Pokal dafür gab, war das Sahnehäubchen an diesem Tag.