Rennbericht Rallye Oberehe PDF 

 

Podium bei der DRC Rallye Oberehe – Platz 3!

Dieses Mal war es eine Rallye vor der Rallye – Michael Götz musste kurzfristig absagen aus beruflichen Gründen und so begann am Mittwoch die Suche für Samstag nach Ersatz. Alle, die sonst mit mir fahren waren Arbeiten, im Urlaub… Kurzfristig sprang Tim Hilpert (ein Nachwuchs-Rallyesportler aus dem ADAC OC Würzburg der schon als Co Erfahrung hat) für die Rallye Oberehe ein.

Nachdem die Nennung geändert, Sitzprobe im Auto geklappt hatte, ging es am Freitagnachmittag nach Rheinland-Pfalz in der Nähe des Nürburgrings nach Hillesheim zum Rallyezentrum. Wir hatten aufgrund des Verkehrs 4,5 Std Anreise, aber bis 21.00 Uhr waren die Abnahmen erledigt und wir konnten uns auf den Weg in die Pension machen.

Am Samstag begannen wir um 8:00 Uhr auf WP1 mit dem Aufschrieb. Der Zeitplan war recht eng, nur bis 11:30 Uhr war das Besichtigen der Strecken zulässig. Der DMSB hat sich wieder mal etwas Neues einfallen lassen, was alles verkompliziert. Es gibt bei DRC-Läufen eine App, die wie in Weltmeisterschaftsläufen mit GPS überwacht, ob man 1km/h zu schnell fährt beim Besichtigen und auf Verbindungsetappen! Diese muss immer aktiv geschaltet sein während der Veranstaltung und Verstöße wurden mit 25€ je km/h geahndet! Zum Glück hat der Veranstalter dies mit Augenmaß gehandhabt und nur grobe Vergehen geahndet, denn wie schnell mal nicht aufgepasst und man ist beim Besichtigen über den zulässigen 60 km/h – ist auch bei uns 4x passiert und ein Alarmton ging an.

Der Aufschrieb klappte gut, es war alles noch neblig und feucht, doch bis zum Start um 12:48 Uhr schien die Sonne und es klarte auf. Mit einem guten Gefühl was Reifenwahl, Aufschrieb anging starteten wir in einen sehr stark besetzten Lauf zum deutschen Rallycup mit Gaststartern aus Holland, Luxemburg und Belgien. Alleine in unserer Klasse waren 15 Starter dabei. Wir rechneten uns überhaupt nichts aus und wollten einfach eine gute fehlerfreie Rallye fahren.

Die WP1 war gleich sehr anspruchsvoll und schwierig, wir starteten auf Asphalt, dann aber in schmierige Kurven und teilweise noch feuchten Stellen, bis in lange schnelle Schotterstücke bei denen es bis in den 5. Gang bergab ging. Es passte bei Tim und mir auf Anhieb im Auto, die Ansagen kamen auf den Punkt und mit jedem Meter bekam ich mehr Sicherheit und Vertrauen und konnte ans Limit gehen. Wir hatten keine Aha-Erlebnisse, fuhren sauber aber ich dachte am Ende der WP „die geht noch schneller“. Umso mehr waren wir überrascht, dass wir die 25. Zeit von 105 markieren konnten als noch das ganze Feld im Rennen war, sau stark.

Nun ging es zur WP2 die von der Landstraße auf teilweise verdreckte, wellige Wirtschaftswege führte und ich Teile noch aus dem Vorjahr kannte. Insbesondere eine Passage im Wald bergauf mit rutschigen Kurven hatte ich noch gut in Erinnerung. Ich fühlte mich immer wohler, die Ansagen von Tim passten aber ich musste gefühlte hundert Mal das Auto korrigieren, da man von einer in die nächste Kurve ohne Gripp ging. An diesem Tag war das Kurvencutten der Schlüssel um schnell zu sein – gut, dass wir im Aufschrieb alles mit Cut und No-Cut geschrieben hatten, so dass ich die „volle Straßenbreite“ nutzen konnten – es funktionierte perfekt mit dem Cutten. Erneut überraschte uns die 25. Zeit im Feld - richtig gut!

Nun ging es auf WP3, welche recht schnelle Streckenabschnitte in einem Rundkurs mit einem langen sehr schnellen griffigen und am Ende noch kurzen schmierigen Schotterstück beinhaltete. Es machte mir Spaß zu cutten und immer noch ein bisschen mehr zu pushen – im Schotterstück an einer Stelle waren wir im Full-Cut mit allen 4 Rädern durch die Wiese – es funktionierte perfekt an dieser Stelle. Am Ende der Runde, an der es in Umlauf 2 und den Auslauf aus dem Rundkurs ging, kam eine Strohballenschikane. Hier holten wir einen Konkurrenten nach einer Runde ein, der 500m vor uns in den Rundkurs gestartet war. Da wir aber aus dem Rundkurs aus der Runde fuhren, verloren wir (denke ich?) nicht so viel Zeit – es ergab den 27. Platz in der Tabelle.

In der Sammelpause berichteten uns viele Fahrer, dass es ihnen ähnlich erging und auf den rutschigen Stellen einige Autos verunfallten – das Feld lichtete sich bereits. Wir entschieden keine Reifen zu wechseln, es passte alles mit der Medium-Mischung so wie es war.

Um 16:29 Uhr ging es zur WP4, hier wusste ich noch aus WP1, dass es schneller gehen könnte. Ich konnte auf den Wegen nach Herzenslust angreifen, hatte Vertrauen in die Reifen. Zwar waren wir 2,5 Sekunden schneller, doch auch die Konkurrenz war schneller als in Durchgang eins, es reichte für uns für die 27. Zeit Gesamt.

Auch die WP 5 gelang gut, ich hatte das Gefühl ziemlich am Limit zu fahren auch hier waren wir 3 Sekunden schneller wie zuvor. Heraus kam eine gute 22. Zeit in der Wertung, jedoch langsamer als einige in unserer Klasse.

Nun kam nochmals der Rundkurs den ich ja mochte, das Schotterstück ging noch schneller, wir cutteten wo es ging, ich glaube wir waren wirklich am Limit unterwegs. Wir konnten die Zeit im Rundkurs um 9,3!!! Sekunden verbessern, das war der Schlüssel zu Platz 3 in der Klassenwertung. Es reichte zwar nicht um den vor uns liegenden Belgier im M3 noch von Platz 2 in der Klasse verdrängen zu können, aber wir standen auf dem Podium! Auch auf dieser WP war es die 21. Zeit in der Zeitenliste die wir markieren konnten.

Wir waren einfach nur glücklich im Ziel mit heilem Auto bei einer sehr anspruchsvoll zu fahrenden Veranstaltung zu stehen. Wir hatten mit nichts gerechnet und am Ende ein 3. Platz in der Klasse und auf 20!!! Gesamt von 105 im Ziel zu stehen, war einfach nur geil! Es hat definitiv Lust auf mehr gemacht und hier hat einfach mal alles gepasst. Tim hat einen fantastischen Job als Co gemacht – Danke fürs Einspringen – besser hätte es nicht laufen können!