Rennbericht Rallyesprint Pohlheim PDF 

 

Platz 3 beim Rallyesprint Pohlheim und 7. Gesamt!

Nachdem ich mit Silvia Haupt als Co-Pilotin bei der Rallye Hammelburg wegen technischen Defekts nicht weit gekommen bin, hatten wir beide den Plan in der zweiten Jahreshälfte einen erneuten Anlauf zu starten. Die Wahl fiel auf den Rallyesprint Pohlheim, bei dem 3x die gleiche Wertungsprüfung gefahren wird. Dies hatten wir so ausgewählt, um uns gut aufeinander abzustimmen und „einzuschießen“, damit wir bei großen Veranstaltungen eingespielt an den Start gehen können.

Am Samstag reisten wir beide in der Frühe an, Abnahmen und Aufschrieb klappten gut und so warteten wir auf den Start um 13:08 Uhr. Wir hatten eine niedrige Startnummer „9“ im 50 Fahrzeuge starken Starterfeld - was immer gut ist damit man gleich ohne Verzögerungen in die WP starten kann.

Auch hier hatte ein hochkarätiges Starterfeld mit alleine 9 Konkurrenten in unserer Klasse, genannt. Mit einem guten Gefühl was Reifenwahl (es war warm und ich wollte unbedingt einmal die harte Pirelli-WM-Reifenmischung ausprobieren), Aufschrieb anging, fuhren wir pünktlich aus dem Startpark. Eine kurze Verbindungsetappe zu einem Rundkurs, der mir schon beim Aufschrieb gut gefallen hat. Wir rechneten uns überhaupt nichts aus und wollten „Testen“ und eine gute Rallye fahren.

In WP1 starteten wir auf Asphalt, lange schnelle Geraden, bei denen es bis in den 5. Gang ging um dann wieder Abzweige und enge Kurven hart anzubremsen. Blinde Kuppen waren auch dabei, auf die Kurvenkombinationen folgten. Wir dachten, wir seien verhalten unterwegs gewesen, jedoch war ich teilweise sehr spät auf der Bremse – wir mussten uns noch mit dem Timing für Ansagen aneinander gewöhnen. Wir hatten keine Aha-Erlebnisse, fuhren sauber aber an manchen Stellen dachte ich am Ende der WP „die gehen noch schneller“. Umso mehr waren wir überrascht, dass wir die 7. Zeit von 50 markieren konnten als noch das ganze Feld im Rennen war - unglaublich – so weit Vorne kann ich mich lange nicht erinnern, dass wir nach WP 1 gelegen haben.

Nun ging es zurück in den Startpark um dann eineinhalb Stunden später WP2 in Angriff zu nehmen. Erneut der gleiche Rundkurs mit 2,5 Runden und Ausfahrt. Die erste Runde ging gefühlt viel besser, wir fanden langsam unseren Rhythmus. Leider dachte ich, entgegen dem, was wir im Aufschrieb bei einer sehr engen Kurve auf einer Kuppe geschrieben hatten „Achtung Kurve macht zu“, dass ich diese schneller nehmen kann. Und schon war es passiert wir kamen in die Wiese, in der schon zahlreiche Spuren davon zeugten, dass es hier auch andere zu schnell probiert hatten. Entgegen meines Plans, einfach aufs Gas zu gehen und aus der Wiese heraus zu beschleunigen, drehten wir uns komplett. So eine Sch… dachte ich, als wir rückwärts über die Straße rutschten und mit den Hinterrädern im Gras neben der Straße zum Stehen kamen. Nix passiert, Vorderräder in Fahrtrichtung auf der Straße, weiter geht es - aber als ich aus herausfahren wollte, saßen wir mit dem Unterboden auf der Kannte der Straße auf. Ich versuchte weiter Gas zu geben, die Zuschauer rannten schon in unsere Richtung um uns Anschieben zu können, dann hatte ich endlich Gripp und wir konnten uns ohne Hilfe befreien. Zum Glück war kein anderes Fahrzeug direkt hinter uns, als wir die Straße blockierten. Das hatte alles unendlich Zeit gekostet, ich war sauer auf mich selbst. Hätte ich einfach das, was im Aufschrieb stand beachtet, wäre nix passiert. Die WP fuhren wir so schnell als möglich fertig – ich war etwas „aggressiv“ unterwegs, die Strohballenschikane in der Gabelung zur Ausfahrt streifte ich ganz leicht, aber es ging ohne Schaden gut. Also zurück in den Startpark und erst einmal runter kommen von der Aufregung. Ich sagte nur zu Silvi „so das wars für heute, die 20 Sekunden die wir verloren haben, damit ernten wir nichts mehr“. Erneut überraschte uns die Zeitenliste – es reichte trotzdem noch für die 16. Zeit verrückt!

Nun ging es auf WP3, wir hatten uns vorgenommen einfach alles auf den Punkt zu bringen. Es machte mir Spaß ein bisschen mehr zu pushen – Bremspunkte noch später, die Ansagen von Silvi passten auf den Punkt. Die Stelle an der wir abgeflogen waren, nahm ich in Runde 1 allerdings zu langsam, im zweiten Gang mit weniger Power funktionierte nicht besser, ich hatte zu wenig Schwung auf der Geraden zum Start hin, hier verloren wir etwas Zeit. Aber Runde zwei war perfekt – hier hätten wir nicht schneller fahren können. Am Ende der Runde ging es in einer engeren Kurve durch die Lichtschranke ins Ziel – wir sprangen ins Ziel – das war richtig schnell, wir feierten beide unseren Lauf und fuhren zufrieden ins Park Ferme.

Wir hatten nach dem Dreher mit überhaupt nichts mehr gerechnet, aber dann sagten uns befreundete Rallyefahrer, wir wären nochmal schnell gewesen und gut platziert?! Die 5. Zeit Gesamt auf WP3 und am Ende ein 7. Platz im Gesamten! Und jetzt kam es noch besser, in der Klasse Platz 3, uns fehlten am Ende sogar nur 2 Sekunden auf Platz 2, das war einfach nur geil! Es hat definitiv Lust auf mehr gemacht und ja ich denke die Pirelli WM Reifen sind auch ein Grund, warum wir plötzlich so gut bei der Musik sind.