Rennbericht Rallye Bad Emstal 2023 PDF 

 

Ende gut, alles gut – Platz 16. Gesamt von 72 Startern

Am 14.10.23 stand wieder einmal die Rallye Bad Emstal im Kalender. Dieses Jahr als Team mit Silvi als Co – es war quasi ihre Heimveranstaltung da sie in der Ecke wohnt. Ihr Wunsch war diese Rallye schon immer einmal zu fahren und das Ziel zu sehen, was uns auch gelang. Doch bei dieser Rallye gab es eine Menge „Nebengeräusche“ mit denen es galt zu Recht zu kommen - doch wie immer schön der Reihe nach.

Eigentlich dachte ich, das Problem mit dem schlecht startenden M3 hat sich erledigt, doch am Donnerstag als ich zum Tanken wollte, sprang das Auto fast nicht an. Masseband tauschen brachte keine Änderung – ich dachte einfach mal die Batterie laden, dann geht es schon. Doch leider ging trotz geladener Batterie nichts am Freitag – mit Fremdbatterie sprang das Auto an wie eine Eins. Ok aufgeben ist nicht, als Lösung half uns kurzfristig eine „Powerbank-Lösung“, denn sobald das Auto warm war, funktionierte auch das Starten wieder.

Aber es kam noch dicker mit Elektronikproblemen - denn kurz bevor ich in Wolfhagen ankam, leuchtete in meinem Zugfahrzeug für das Gespann „kein Ladestrom mehr vorhanden“ auf. Ich schaffte es gerade noch so bis zum Anhängerplatz - ok ich ahnte die Lichtmaschine ist wohl kaputt, aber zumindest bin ich angekommen. Hilft ja nix, wir mussten am Freitag noch die Abnahmen erledigen, damit wir am Samstagfrüh zum Aufschrieb starten konnten, also ignorieren und erst einmal die Rallye irgendwie hinbekommen. In Bad Emstal ist es meist "anstrengend" die Abnahmen zu meistern, aber diesmal gab es keine Probleme, ich fuhr mit dem Rallyeauto zur Pension.

Am nächsten Morgen hieß es um 7.00 Uhr auf zum Aufschrieb erstellen - der Zeitplan ist hier recht eng, nur bis 10.45 Uhr durften wir die Strecken abfahren. Das klappte aber schon wirklich gut mit Silvi, überhaupt ist der Spaßfaktor im Auto da und das ist die positive Nachricht des Wochenendes!

Um 12.55 Uhr war es dann soweit, wir starteten in die Rallye Bad Emstal und machten uns auf den Weg zur WP1. Ein starkes Starterfeld - alleine in unserer Klasse waren 2 Toyota Yaris und starke BMW M3‘s – wir hatten nur im Kopf irgendwie mit der Powerbank den Tag zu meistern ohne, dass das Auto nicht mehr anspringt, was auch gelang. Die erste WP war eine schnelle Strecke über Wirtschaftswege die schnell durch den Wald über Kuppen bis an den Ortsrand führte – eigentlich keine Strecke um gut reinzukommen, hier muss alles passen.  Im Ziel überraschten wir mit der 18. Zeit Gesamt als alle noch im Rennen waren, damit hatten wir wirklich nicht gerechnet. Die Reifenwahl mit Mediumreifen war genau richtig bei sonnig und zunächst trockenen Strecken.

Nun ging es zur WP 2, die mit der Sprungkuppe über die Bahngleise, einem kurvenreichen Landstraßenstück durch den Wald und eine Runde durch das Sägewerk mit einem Schotterstück das wenig Gripp bot. Im Wald, im kurvigen Bergauf-Abschnitt, war es zum Glück anders als am Morgen trocken und der Wind hatte das Laub von der Straße geblasen. Hier lief es ohne Probleme richtig gut, die 20. Zeit im Gesamt war erneut super.

Jetzt kam die WP 3 mit einem Zuschauerrundkurs in der es 3 Runden + Auslaufrunde mit etlichen Bremsschikanen und Schotterstücken zu meistern. Leider liefen wir gleich in Runde 2 an einer Stelle, an der man nicht überholen konnte auf den Porsche unseres befreundeten Rallyekollegen Kai Weidlich auf der in langsamer Fahrt mit Plattfuß unterwegs war. Dieser machte sobald er uns bemerkt hatte in der Wiese fair Platz, aber wir hatten doch einiges an Zeit verloren – trotz fehlerfreier Fahrt reichte es nur für die 28. Zeit im Feld.

Anschließend WP4 ein Rundkurs in einem Industriegebiet mit einer langen Ausfahrt über unebene Wirtschaftswege und einem weiteren Sprung über eine Kuppe im Ort. Hier hatte ich noch aus dem Vorjahr die berüchtigte Zeitstrafe für das angebliche tuschieren einer Bremsschikane, die uns den Sieg gekostet hatte, im Hinterkopf. Wir versuchten sauber durch zu kommen und keine Fehler zu machen, ich fuhr teilweise wohl etwas zu vorsichtig und so reichte es nur für die 25. Zeit, aber ich wusste, im nächsten Durchgang geht das schneller…

Dann ging es in die Reifenwechselzone – wir änderten nichts außer dem Lampenbaum zu montieren. Wir hofften, dass der Wetterbericht vom Vormittag noch stimmte und es trocken bleibt. Die Sonne verschwand aber hinter dunklen Wolken und als wir in die zweite Schleife starteten, fing es an zu tröpfeln – es gab Regenbogen was nett anzuschauen war, doch die bessere Wahl wäre vielleicht doch gewesen, auf Softreifen (die im Regen funktionieren) zu gehen...

Im langen Rundkurs auf WP5 waren wir leider 7 Sekunden langsamer als im ersten Durchgang, hatten keine Fehler und gefühlt war es nicht langsamer als zuvor, manchmal täuscht einem das Gefühl und die Uhr sagt etwas anderes aus... Dann kam wieder WP6 mit dem Sägewerk und auch hier kam ich erneut nicht an die Zeit aus dem ersten Durchgang heran, 3 Sekunden langsamer als zuvor, doch vielleicht war ich auch einfach vorsichtiger wegen nassen Stellen auf der Strecke.

Auf der Sprintprüfung WP7 ging es erneut in den Rundkurs, aufgrund einer Verzögerung war es schon relativ dunkel und auch feucht. Die Reifen und Bremsen am Start ebenfalls abgekühlt, nicht ideal, das Problem hatten aber alle. Daher waren in diesem Durchgang die Zeiten auch langsamer als zuvor, es reichte für die 20. Zeit der Wertung. Nun wäre eigentlich als WP8 nochmal der Rundkurs im Industriegebiet dran gewesen, doch dazu kam es leider nicht mehr. Ein Vollpfosten von Anwohner schüttete Altöl! auf die Fahrbahn und so musste aus Sicherheitsgründen die Prüfung annulliert werden. Ich hoffe nur, dieser wird angeklagt und muss dafür zahlen! Unglaublich, was geht in den Köpfen von solchen Leuten vor – die gehören weggesperrt!

Wir waren dann zumindest glücklich im Ziel, Platz 16 Gesamt und 6. In der Klasse war super. Doch es war ja noch die Sache mit dem Zugfahrzeug, mit dem ich irgendwie nach Hause kommen musste am Sonntag. Die Fahrt zur Pension war eine Katastrophe – als ich ankam funktionierte von der Elektronik fasst nichts mehr, so konnte ich unmöglich die Heimfahrt antreten. Nun bewahrheitete sich wirklich, dass die gelben Engel vom ADAC einen retten können. Die Plus-Mitgliedschaft hat sich hier tatsächlich gelohnt, am Sonntag schickte man mir einen Abschlepp-Lkw der mit Anhängerkupplung ausgestattet war und mich und das Gespann sicher nach Würzburg brachte. Ihr könnt Euch sicher vorstellen wie erleichtert ich war, als ich zu Hause das Rallyeauto in der Garage und das Zugfahrzeug in der Werkstatt parken konnte.